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Unterwegs in Gambia
17.10.2019

In Gambia auf den Spuren eines weltberühmten Buches

Mit ihren Gästen geht Ida auch auf lokale Märkte und kauft mit  ihnen Zutaten einkaufen ein.
Foto: Doris Wegner

Hier spielt „Roots“. Das Land am Atlantik hat eine traurige Geschichte und hofft nun auf bessere Zeiten. Warum es als „Afrika für Einsteiger“ vermarktet wird.

Als auch der Letzte vom wackligen Fischerboot auf den Steg geklettert ist, wagt der Bootsführer einen schlechten Scherz: „Tschüss, ich hole euch morgen wieder ab!“ Er winkt wie zum Abschied, wendet und braust scheinbar davon. Ein bitterer Witz. Und das ausgerechnet hier, wo so viele keine Chance hatten, ihr Leben ließen oder verraten und verkauft wurden.

Der hölzerne Bootssteg führt auf Kunta-Kinteh-Island, eine winzige Insel mitten im riesigen Gambia-River, der mehr Delta als Fluss ist an dieser Stelle. Ab dem 17. Jahrhundert wurden von hier aus über Jahrzehnte hinweg zehntausende Westafrikaner, darunter viele aus dem heutigen Gambia, als Sklaven nach Amerika deportiert. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel und doch meint man eine Düsternis zu spüren, die irgendwie noch immer über den Ruinen des Forts liegt. Lange will man hier nicht bleiben. Und doch ist Kunta-Kinteh-Island die bekannteste Sehenswürdigkeit des kleinen westafrikanischen Staates. Welterbe sogar, weil dieser Ort an die traurigsten Kapitel der Geschichte Gambias erinnert. Einst war die Insel zehnmal so groß. Die Verließe für die Gefangenen sind im Gambia River versunken...

Tausende Hoffnungen, Lebenspläne, Familienbande, Sehnsüchte fanden hier auf Kunta-Kinteh-Island ein Ende. Viele Jahrzehnte später hat ein Nachfahre vom Schicksal der Sklaven erzählt. Der amerikanische Autor Alex Haley hat seine Wurzeln gesucht und seinem Vorfahren nachgespürt, den alle in der Familie nur „den Afrikaner“ nannten.

„Roots“ berührte ein Millionenpublikum

Das ist die Geschichte von Kunta Kinte (der im Buch ohne h am Ende geschrieben wird). Die Verfilmung von „Roots“ berührte ein Millionenpublikum. Alex Haley wurde für das Buch mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 2011 wurde St. James Island in Kunta-Kinteh-Island umgetauft. In Gambia ist sein Name jedem ein Begriff.

Als 17-Jähriger wurde Kinte beim Holzsammeln gekidnappt und als Sklave auf eine Farm in den Südstaaten verkauft. Die Recherche geriet für Haley zur Lebensaufgabe ehe er nach Jahren endlich in Gambia auf die Wurzeln „des Afrikaners“ stieß. In dem Ort Juffure, etwas mehr als fünf Kilometer von Kunta-Kinteh-Island entfernt, fand er tatsächlich eine Verwandte seines Vorfahren. Ein Schwarz-Weiß-Foto im Museum erzählt davon. Die Ausstellung dokumentiert den Sklavenhandel, aber auch die Geschichte von Kunta Kinte, die von Generation zu Generation weitererzählt wurde.

Das weltbekannte Buch „Roots“ erzählt das Leben von Kunta Kinte, der als Sklave nach Amerika verkauft wurde. Kunta-Kinteh-Island ist Gambias bedeutendste Sehenswürdigkeit.
Foto: Doris Wegner

Dass Geschichten von Familien, Stämmen und Dörfern nicht in Vergessenheit geraten, dafür sorgen in Afrika die Giriots. Geschichtenerzähler, die zu besonderen Feiern eingeladen werden und die von der Vergangenheit erzählen. Das hat sich bis heute nicht verändert. Keine Feier ohne Giriot. „Das ist unsere Kultur und ohne Kultur geht es nicht“, sagt Buba Uf, der Fremdenführer. Auch Alex Haley hätte ohne die Hilfe eines Giriot den Roman über das Leben von Kunta Kinte nicht schreiben können. Die Giriots sind die Geschichtsbücher Gambias, erklärt Buba.

Gambia ist rundherum vom Senegal umgeben

Gambia. Das kleinste Land in Westafrika erstreckt sich links und rechts des Gambia Rivers. Von der Atlantikküste abgesehen, ist es rundherum vom Senegal umgeben. Derzeit würden die Giriots von einer guten Zeit erzählen. Seit Gambia vor drei Jahren frei gewählt hat, ist eine Aufbuchsstimmung im Land zu spüren. „Jetzt können wir wieder unsere Meinung sagen“, sagt Buba. Investoren kehren zurück. Und auch die Urlauber.

Derzeit wird das Land als Newcomer auf dem deutschen Reisemarkt angepriesen. Gambia als „Afrika für Einsteiger“. Die Hoffnungen in Gambia vom Tourismus endlich in größerem Umfang als bisher zu profitieren, wurden durch die Thomas-Cook-Pleite allerdings zunichte gemacht. Bislang kamen vor allem die Briten. Die Hauptsaison für die Badeurlauber beginnt jetzt im Oktober. Doch in diesem Winter werden die hellen Sandstrände vielleicht etwas leerer sein.

Gambia hat eine traurige Geschichte. Tausende Gambianer wurden als Sklaven nach Amerika verkauft.
Foto: Doris Wegner

Bis 1965 gehörte Gambia zum britischen Commonwealth. Jeder spricht hier englisch. Die Hauptstadt Banjul wurde von den Briten gegründet. Verspiegelte Bürobauten, vom Sand eingestaubte Geländewagen, Marktbuden am Straßenrand mit Körben, Früchten, T-Shirts und Musikinstrumenten. Eine trubelige, unaufgeräumte afrikanische Stadt. An zwei Kreuzungen führt in Banjul fast kein Weg vorbei. Die eine heißt„Traffic light“, weil hier die erste Ampel in Gambia aufgestellt wurde. die andere „Turntable“, die in ihrer Konstruktion an einen Plattenteller erinnert.

Wer Afrika mit Safari verbindet, ist in Gambia falsch. Vor den Toren von Bakau gibt es jedoch mit dem Kachikally Crocodile Pool einen kleinen See voller angeblich heiliger Krokodile. Rund 100 Tiere tummeln sich hier. Die Reptilien zu berühren soll Glück bringen; einen Schluck des brackigen Wassers zu trinken soll helfen, unerfüllte Kinderwünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Damit die Krokodile gestreichelt werden können, werden sie täglich mit 200 Kilo Fisch gefüttert. Dadurch verspüren sie kein Hungergefühl.

Die Unternehmerin Ida Cham Njai kocht mit Touristen und unterstützt soziale Projekte.
Foto: Doris Wegner

Eine Kreuzung wie ein Plattenteller

Auch der Weg nach Brufut führt über die Turntable-Kreuzung. Hier wohnt Ida Cham Njai, die ihr Haus für Touristen öffnet. Die 55-Jährige studierte in England Tourismusmanagement, arbeitete in einer Ecolodge, vor gut zehn Jahren machte sie sich selbstständig. Sie kocht typische gambianische Gerichte mit ihren Gästen, Hühnchen mit Erdnusssoße etwa, Vorher geht sie mit ihren Gästen auf den Fischmarkt von Brufut, der direkt am Meer liegt. Frauen verkaufen hier ihr selbst angebautes Gemüse für ein paar Dalasi, wie die gambianische Währung heißt. Es gibt frischen Fisch, Hülsenfrüchte, Gewürze, Mangos, wie sie frischer nicht sein könnten. Ein Riesengedränge in den Gassen. Hier kauft Ida, die es zu wohlstand gebracht hat, am liebsten ein. Bei den Frauen. Denn das Geld sie bei ihnen gut angelegt. Da werde es für die Familien verwendet. Die Geschäftsfrau unterstützt auch Frauen mit Mikrokrediten, erzählt sie später beim Kochen in ihrem Haus. „Unsere Mutter wollte, dass aus ihren Töchtern etwas wird.“ Ihre Geschäftsidee war von Anfang an erfolgreich. Das gebe ich heute weiter“, erklärt die Unternehmerin.

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