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Goa
12.12.2018

Unterwegs in Indiens Gute-Laune-Land

Und selbst wenn es mal bewölkt ist, bleibt das Licht am Strand von Goa zauberhaft.
Foto: Lea Thies

Goa, das einstige Hippie-Paradies, ist das Musterländle Indiens. Dass dort ein Bäcker Jogi-Fan ist und von Lothar Matthäus schwärmt, erstaunt auch nicht mehr.

Am Abend, zum Sonnenuntergang, werden am Strand von Vasco in Goa auch die Faulen aktiv. Die Sonne taucht die Wellen in flüssiges Gold, das Meer wogt hin und her wie in einer Waschmaschine. Und wenn es sich zurückzieht, schäumt es gewaltig. Zwei Fischer breiten ihr Netz im Wasser aus. Am Strand macht sich ein Mann fürs Paragliding bereit, Vater und Sohn wagen sich auf einen Jetski, der über die Brandung tanzt. Hunde veranstalten ein Wettrennen auf dem nassen Sand, und die Bar ist von Raben umlagert, die darauf warten, einen Leckerbissen zu klauen. Die Sonne ist ein roter Ball, der sich auf dem Sand spiegelt, aber nicht im Meer versinkt.

Goa, der kleinste indische Staat, ehemals Hippie-Paradies, ist immer noch ein Sehnsuchtsort für viele, denen das andere Indien zu viel ist, zu viel Armut, zu viel Verkehr, zu viele Götter, zu viele Sehenswürdigkeiten. Goa ist anders, entspannter. Vielleicht ist es das Erbe der Portugiesen, die hier 451 lange Jahre das Sagen hatten und vor allem jede Menge christliche Kirchen hinterließen. Alt-Goa etwa, Velha Goa, früher die Hauptstadt von Portugiesisch-Indien und einst als Rom des Orients bezeichnet, scheint nur aus Kirchen zu bestehen.

Auf Goa steht ein Imitat des Petersdoms

Die Natur hat sich hier vieles zurückgeholt. Aber die imposanten Gotteshäuser, Unesco-Weltkulturerbe, leisten erfolgreich Widerstand. Hier stehen die größte Kathedrale Asiens und ein Imitat des Petersdoms. Die vergoldeten Altäre sind beeindruckend, aber auch die Frömmigkeit der Menschen, die an den Seitenaltären beten. Sie glauben an Heilige wie Francisco Xavier, dessen sterbliche Überreste alle zehn Jahre zur Schau gestellt werden, weil sie der Legende nach nicht verwesen. Schließlich ist der hinduistische Götterhimmel voller Wunder, da muss auch die katholische Kirche mithalten können. Gerade läutet die drei Tonnen schwere goldene Glocke in der Kathedrale zum Gottesdienst – und das Volk strömt.

Wir schauen uns das Ganze von oben an, von der Kapelle der Muttergottes vom Berg, Our Lady of the Mountain. Die Kirche ist geschlossen. Draußen schmust ein Pärchen für einen Filmdreh. Die Aussicht ist grandios. Unter uns Kirchen und Klöster. Agnelo, unser Guide, wird gar nicht fertig mit den Erklärungen, wo was zu finden ist. Wie gut, dass wir ihn bei uns haben. So erfahren wir auch, dass der zweite Turm der Kathedrale 1776 vom Blitz getroffen wurde und eingestürzt ist und dass Neu-Goa, Panaji, nur deshalb entstand, weil die Menschen wegen der Pest Alt-Goa verlassen hatten.

Es lohnt sich, die neue, alte Stadt zu durchstreifen, die bunten Häuser von Nahem anzuschauen, über den Markt zu schlendern und vielleicht auch in der ältesten Bäckerei 31de Janeiro einzukaufen. Der dicke Bäcker wirkt zunächst etwas mürrisch, taut aber auf, als er erfährt, dass wir Deutsche sind. Er entpuppt sich als Fußballfan. Lothar Matthäus bewundert er, und dann will er wissen, ob Jogi Löw noch Bundestrainer ist. Wir kaufen einen Kuchen für wenig Geld, und als wir uns verabschieden, lächelt der Mann freundlich. Goa ist ein Gute-Laune-Land. Die rund 1,8 Millionen Einwohner scheinen zufrieden, wirken meist entspannt und hilfsbereit. Natürlich, Armut gibt es auch hier. Agnelo weiß warum. Vor fünf Jahren, erzählt er, sei in Goa der Bergbau verboten worden. Danach stieg die Zahl der Arbeitslosen drastisch an. Jetzt werde überlegt, die Industrie (Eisenerz, Bauxit) doch wieder zu beleben. Die Haupteinnahmequelle neben der Landwirtschaft ist der Tourismus. Vor Jahren haben die Einwohner Goas gegen die Touristen-Invasion protestiert – wohl als eine der ersten, die sich gegen Overtourism und Überfremdung wehrten. Doch davon ist nichts mehr zu spüren.

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Goa: Mädchen lernen hier, dass sie nicht weniger wert sind als Jungen

Anita am Strand des eher luxuriösen Caravala Beach Resorts freut sich, wenn die Touristen Interesse an ihren Waren haben. Ihren „Shop“ trägt sie immer bei sich – in einer Plastiktüte. Und wenn die Kunden anbeißen, schickt sie Nadja, ihre hübsche elfjährige Tochter, um mehr zu holen. Die Mittdreißigerin kommt aus Rajasthan und hat in Goa eine neue Heimat gefunden. Fünf Kinder hat die attraktive Frau im bunten Sari, vier Töchter und einen Sohn. Der Sohn ist ihr jüngstes Kind – und das letzte, wie sie versichert. „Mein Mann wollte unbedingt einen Sohn“, sagt sie und wackelt auf indische Art mit dem Kopf, er habe noch nicht verstanden, wie wichtig Mädchen sind. Anita spricht gut verständlich Englisch, das hat sie auf der Straße und am Strand gelernt, genauso wie ein paar Brocken Deutsch und Russisch. Zur Schule gegangen ist sie nie. Ihre Töchter werden es besser haben. In Goa besteht Schulpflicht, auch Nadja geht zur Schule.

Und Mädchen lernen hier, dass sie nicht weniger wert sind als Jungen. Die MeToo-Kampagne hat auch Indien erreicht. Ein Minister ist bereits zurückgetreten, Bollywood ist in Aufruhr. Die Zeichen für Nadjas Zukunft stehen gar nicht schlecht.

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