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Ratgeber
24.05.2019

Urlaub mit Dementen: Platz für besondere Wünsche

Seit 14 Jahren bietet die Alzheimer Gesellschaft Hamburg (AHG) Reisen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an.
Foto: Edler von Rabenstein, Adobe Sto

In einer betreuten Gruppe können Angehörige aufatmen und ihre erkrankten Partner neuen Lebensmut tanken.

Christa und Jürgen Schulenburg gehen am Ostseestrand entlang, hören die Möwen, spüren den Sand unter ihren Füßen. Sie sind eines von sieben älteren Paaren, die zehn Tage gemeinsam in Baabe auf Rügen verbringen – ein Partner ist gesund, der andere von Demenz betroffen. „Es wird einsamer, die Freunde kommen nicht mehr so häufig. Da ist jedes Angebot ein Gewinn“, sagte Jürgen Schulenburg kürzlich in einer Fernsehreportage und fügte hinzu: „Hier im Urlaub ist meine Frau wieder in einer Gruppe. Das hat sie sehr vermisst.“

Organisiert hat diese Urlaubsfahrt die Alzheimer Gesellschaft Hamburg (AHG). Seit 14 Jahren bietet sie Reisen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. Ist die ungewohnte Umgebung nicht eine Belastung für die Erkrankten? „Die fremde Umgebung ist schon ein Stressfaktor. Aber die besondere Landschaft und die Abwechslung vom Alltag wecken Erinnerungen und steigern die Lebendigkeit. Angehörige staunen, wenn ihr Partner sich plötzlich beim Spaziergang am Meer mit den Füßen ins Wasser traut und seine Freude darüber zeigt“, sagt AHG-Geschäftsführer Jörn Wieking. Er beobachtet im Lauf der Urlaubsreise eine spürbare Entspannung im Verhältnis der Paare, die in Doppelzimmern in barrierefreien Hotels oder Ferienhäusern untergebracht sind.

Das hängt auch mit dem Programm zusammen: Sieben Stunden täglich betreuen Fachkräfte die erkrankten Personen, man spielt, singt, tanzt und unterhält sich in der Gruppe. Diese Zeit können Angehörige zu individuellen oder gemeinsamen Aktivitäten nutzen und dabei Erfahrungen mit Menschen austauschen, die aus eigener Erfahrung die durch die Pflege entstehenden Konflikte kennen und denen sie nichts erklären müssen. „Sie sind zu Hause rund um die Uhr für ihren Partner da, hier können sie Verantwortung abgeben,“ sagt Wieking. Zudem gibt es Entspannungsangebote für die Angehörigen. Einige Ausflüge werden mit allen Teilnehmern unternommen wie eine Fahrt mit der Dampflokomotive Rasender Roland, eine Inselerkundung in 100 Jahre alten Eisenbahnwaggons, bei der Kranke und Gesunde über die Vergangenheit ins Gespräch kommen. Verbindendes Element ist auch die Musik: Bei der Busfahrt in ein Café wird zusammen gesungen.

Auch den Kranken geht es danach besser

Josefine Heusinger, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal, hat untersucht, welche Effekte solche Fahrten haben. Sie und ihre Mitarbeiterinnen haben sieben Reisen der Alzheimer Gesellschaften aus Hamburg und Brandenburg begleitet. Vor Beginn wurden die Angehörigen nach ihren Erwartungen befragt. Entspannung und Erholung standen bei den Wünschen an der Spitze, gefolgt von Abstand vom Alltag, Austausch mit Menschen in vergleichbaren Situationen und Fachkräften sowie Lernen von anderen Teilnehmern.

Nachher sahen 86 Prozent ihre Erwartungen als weitgehend erfüllt an. Die Mehrheit bekam für den häuslichen Alltag Anregungen. Eine der befragten Frauen bringt dies so auf den Punkt: „Ich habe mich etwas erholt, war optimistischer und mutiger im Denken, was mit meinem Mann noch möglich ist. Konnte in Ruhe beobachten, was ihm guttut. Habe das Lachen und die Fröhlichkeit mit nach Hause genommen. Habe mir schneller Hilfe gesucht, wenn ich wieder mal am Ende war.“ Auch der Zustand der Erkrankten hat sich laut der Studie von Heusinger im Schnitt verbessert.

Wieking freut sich über solche Ergebnisse, aber er verschweigt auch nicht die Schwierigkeiten. Besonderen Wert legt er auf das Kennenlernen vor der Fahrt. Erkrankte Personen mit einem starken Bewegungsdrang oder mit einem aggressiven Verhalten werden nicht mitgenommen. Stellt sich dieses Verhalten erst während der Reise heraus, müssen sie vorzeitig abreisen. „Sie würden sonst die Fahrt sprengen“, sagt Wieking. Wichtig ist auch eine gewisse Mobilität der Erkrankten, damit Ausflüge möglich sind. Einige der jährlich sechs Urlaubsfahrten werden nur für Menschen mit einer Demenz im frühen Stadium angeboten. Probleme bereitet zunehmend, genügend Fachkräfte und Ehrenamtliche als Begleiter zu finden: Sie müssen wissen, wie man mit herausforderndem Verhalten umgeht und dürfen ihren Humor auch bei unvorhergesehenen Ereignissen nicht verlieren.

Und dann sind da noch die Reisekosten. Gut 1000 Euro pro Person kostet der zehntägige Aufenthalt im Ostseebad Rerik pro Person inklusive Vollpension. Hinzu kommen die Betreuungskosten für Menschen mit Demenz in Höhe von 765 Euro, die noch nicht den Pflegegrad 2 erreicht haben. Wieking muss dennoch keine Werbung für seine Fahrten machen. „Jeder Zweite reist wieder mit uns.“ Besonders positiv in seinen Augen: „Die Angehörigen sind nach der Reise nicht mehr mit ihren Sorgen allein, viele treffen sich regelmäßig weiter.“

info Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft präsentiert ihre Urlaubsfahrten auf www.deutsche-alzheimer.de unter Angehörige/Entlastungsangebote/Betreuter Urlaub für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. Zudem wird darüber informiert, welche Leistungen die Pflegeversicherung übernimmt. Auf der Seite finden sich auch Informationen zu betreuten Urlaubsfahrten in Bayern, wie sie zum Beispiel vom Bezirk Unterfranken des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nach Obereisenheim oder von der Bildungs- und Erholungsstätte Langau in Steingaden angeboten werden.

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