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Filmlocations im Allgäu
23.04.2019

Welche Orte im Allgäu filmreif sind

Die Stationen: die Ziegelei in Erkheim hat die Filmschaffenden beeindruckt.

Um die Region zu vermarkten, organisiert der Tourismusverband gezielt Touren für Filmschaffende und zeigen mögliche Drehorte. Welche Orte sich zum Drehen eignen.

Im Inneren der Ruine liegt ein schwerer, alles überdeckender Geruch. Er erinnert an modrige Kisten im Keller, an Gerümpel auf dem Dachboden, an einen alten Schuppen und an Ausstellungsstücke in einem Museum. Wer tief einatmet, riecht den kalten Stein der Wände, das modernde Holz in den Dachbalken und das Eisen an den Händen, nachdem man sich an einem der wackligen Treppengeländer festgeklammert hat. Eine Staubschicht überzieht alles: die ehemaligen Brennöfen, die wackeligen Stapel der übrig gebliebenen Ziegel, Schubkarren und Werkzeuge, verrostete Eisenstangen, Tonscherben auf dem Boden und Werkbänke. Sogar von der Decke rieselt der Staub und kitzelt beißend in der Nase, wenn im ersten Stock jemand über die Dielen geht.

Von der morbiden, gruseligen Atmosphäre der alten Ziegelei in Erkheim ist Ute Platzer auf den ersten Blick begeistert. Die Szenenbildnerin aus München arbeitet als Location Scout. Das heißt, sie sucht und vermittelt für Dreharbeiten von Kino-, Fernseh- und Werbefilmen passende Drehorte. Landschaften mit Bergkulisse, märchenhafte Schlösser, Wälder und Strände hat sie bereits in ihr Portfolio aufgenommen. Sie hat schon Drehorte für die Filme „Die kleine Hexe“ und „Fack Ju Göhte“ gefunden. Doch sie ist immer auf der Suche nach neuen und unbekannten Filmlocations. Um solche zu finden, nimmt Ute Platzer immer wieder an sogenannten Location Touren teil, die für Produzenten, Drehbuchautoren und Szenenbildner in unterschiedlichen Regionen Deutschlands veranstaltet werden. Diesmal führt die Tour zu verschiedenen Orten und Geheimtipps ins Unterallgäu.

Mit etwa 30 anderen Filmschaffenden steigt Ute Platzer aus dem Tourbus, der direkt vor der alten Ziegelei in Erkheim anhält. Sofort ist sie sich sicher: „Das ist genau die richtige Location für mich.“ Sie zückt ihre Kamera und knipst – klick, klick, klick – zahlreiche Bilder von dem runtergekommenen Gebäude, die sie später in ihr Portfolio aufnehmen will: die zersprungenen Fensterscheiben, die Löcher im ziegelroten Mauerwerk, die mit Efeu überwucherten Fassaden und das zerklüftete Dach.

Filmlocations: Worauf eine Szenenbildnerin achtet

Die anderen Filmschaffenden gehen staunend durch die Räume, pfeifen, um die Akustik zu testen, und überprüfen mit lauten Rufen, die Hände vor dem Mund zu einem Trichter geformt, ob es ein Echo gibt. Die alte Ziegelei könnte sicherlich als Kulisse für einen Krimi oder einen Horrorfilm herhalten, sind sich viele sicher. Auch Ute Platzer könnte sich so etwas in der Art vorstellen. „Solche Ruinen sind wirklich selten geworden, denn in Bayern ist schon fast alles wegsaniert. Das ganze Areal hat etwas Altes und Schönes mit so viel Patina. Das ist für Dreharbeiten immer interessant.“

Auch Schloss Kronburg könnte mal für einen Filmdreh in Frage kommen.
Foto: Maria Heinrich

Damit ein Ort aber tatsächlich als Drehlocation infrage kommt, muss Ute Platzer auf viel mehr Dinge achten als nur das Aussehen des Ortes. „Es geht vor allem um die praktische Umsetzbarkeit. Also die Frage: Können die Filmcrews auch wirklich dort drehen?“ Die Szenenbildnerin schaut deshalb immer, ob es genug Platz gibt, um das ganze Set unterzubringen. Wichtig ist auch, dass die passende Infrastruktur vorhanden ist, damit die großen Filmlastwagen das Equipment ans Set bringen können. Genauso muss sie abklären: Gibt es in der Nähe genügend Unterkünfte für die Schauspieler und Filmleute? Und einen Starkstromanschluss für das technische Equipment? Beim alten Ziegelhof scheint auf den ersten Blick alles möglich zu sein.

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Für Ute Platzer ist die Ruine ein Glücksfund. „Ich suche meistens gar nicht für konkrete Projekte. Für mich geht es bei solchen Touren eher darum, mal die Umgebung kennenzulernen, die Architektur, die Landschaft und das Besondere am Allgäu zu sehen.“ Denn die meisten Filmprojekte in Bayern werden hauptsächlich in München und Umgebung gedreht. Das sei praktisch, da die meisten Filmschaffenden sowieso dort leben, dann spare man sich das Geld für Anreise und Unterbringung, sagt Ute Platzer. „Aber die Münchner haben einfach keinen Bock mehr auf die vielen Filmteams. Doch ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen im Allgäu noch offen sind, Filmcrews bei sich aufzunehmen.“

Schloss Kronburg begeistert die Filmschaffenden

Unter den Tour-Teilnehmern sind einige Filmschaffende dabei, die bereits nach konkreten Orten für anstehende Drehtermine suchen. Andere wollen sich einfach von interessanten Locations inspirieren lassen. Zum Beispiel vom Allgäu-Airport in Memmingen, wo bereits Szenen für einen Tatort gedreht wurden. Auch das Schloss Kronburg, das seit 400 Jahren in Familienbesitz ist, begeistert die Allgäu-Besucher. Es liegt ganz oben auf einem steilen Hügel, den der Bus nur mit quietschenden Bremsen hoch- und wieder runterfährt. Außen herum stehen Ställe, ein Wald mit Weihern und ein eigenes Damwildgehege. Die Katzbrui-Mühle in Apfeltrach kommt ebenfalls gut an. Das Gebäude diente bereits als Vorbild für die Mühle im Kinofilm „Krabat“, dessen Kulisse dann in Rumänien nachgebaut wurde.

All diese Orte gefunden und für die Location Tour ausgewählt haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Allgäu GmbH, der Bayern Tourismus Marketing GmbH und dem Film-Fernseh-Fonds Bayern. Die drei Veranstalter haben schon zwei solcher Location Touren im Allgäu organisiert, aber das seien bisher immer Schauplätze des klassischen Allgäus gewesen, erklärt Simone Zehnpfennig, Pressesprecherin der Allgäu GmbH. „Wir haben den Filmleuten vor allem die Orte gezeigt, die ganz typisch für die Region stehen.“ Zum Beispiel Berge wie das Nebelhorn oder das Fellhorn oder die Gegend um den Bodensee.

„Wir wollten damals vor allem den Eindruck vermitteln, hey, hier gibt es auch Berge, und nicht nur in Oberbayern. Und das hat auch geklappt.“ Bereits kurz nach den ersten Location Touren fanden einige Produktionen im Allgäu statt. Zum Beispiel auch für einen McDonald’s-Spot über Bergkäse. „Das klingt zwar lustig, aber das steigert das Image des Allgäus sehr, wenn typische Schauplätze im Fernsehen zu sehen sind. Das ist gute Publicity für uns.“

Die Kluftinger-Krimis spielen im Allgäu

Als bekanntestes Beispiel für solche Projekte nennt Simone Zehnpfennig „Es ist ein Elch entsprungen“ mit Mario Adorf und die Krimis über den Kommissar Kluftinger. „Den Filmkommissar mögen die Allgäuer zwar nicht so gern, aber alle anderen Zuschauer finden ihn witzig.“ Doch auch internationale Crews kamen für Dreharbeiten in die Region. Zum Beispiel das Produktionsteam von „Eddie the Eagle“, ein Film über den britischen Skispringer Michael Edwards, in den Hauptrollen Hugh Jackman, Taron Egerton und Christopher Walken. „Wir merken, dass solche bekannten Filme eine direkte Auswirkung auf den Tourismus im Allgäu haben.“ Zum Beispiel, als der Film „Vincent will Meer“ 2010 in den Kinos anlief. Nach dem Start seien viele Fans extra ins Allgäu gereist, nur um zu sehen, wo der Streifen mit Florian David Fitz und Karoline Herfurth gedreht wurde, erzählt Zehnpfennig.

Die Katzbrui-Mühle in Apfeltrach zählte auch zu den interessanten Orten der Tour. 
Foto: Maria Heinrich

„Es gibt tatsächlich eine gewisse Wertschöpfung, wenn anschließend Urlauber, aber auch große Filmcrews hier übernachten und essen.“ Denn momentan gebe es im Unterallgäu keinen nennenswerten Tourismus – im Gegensatz zu anderen Regionen im Allgäu, sagt Zehnpfennig. „Vor allem die Menschen in Füssen wegen Schloss Neuschwanstein und in Oberstdorf mit den vielen Skifahrern leiden tatsächlich unter Overtourism. Dort ist die Straßenbelastung zu hoch, es gibt dauernd Staus. Den Menschen vor Ort reicht es.“

Im Unterallgäu dagegen spielt laut Zehnpfennig Tourismus gar keine Rolle. Deshalb soll bei der dritten Location Tour vor allem diese Region gezeigt werden. „Wir haben hier Bad Wörishofen, Bad Grönenbach und Ottobeuren als drei wesentliche Orte für Urlauber. Aber die machen zusammen nicht mal das Übernachtungsvolumen von ganz Oberstdorf aus.“ Die Tourismusverbände wollen das Unterallgäu über die Location Touren deshalb noch mehr vermarkten, um mehr Menschen anzulocken. Sie setzen darauf, dass die Filmschaffenden eines ihrer Projekte im Unterallgäu drehen und die Gegend dadurch bekannter machen.

Filmsets brauchen viel Platz

Doch nicht alle Orte, die auf der Location Tour besichtigt werden, sind geeignet, um große Filmcrews und -Sets für Dreharbeiten zu beherbergen. Als der Bus an der Schickling-Stiftung in Eggisried bei Ottobeuren hält, ist für Ute Platzer gleich klar: Die Anlage ist zwar interessant, aber für Filmteams ungeeignet.

Die Schickling-Stiftung ist ein Gebäude-Ensemble mit eigener Parklandschaft, die der Glaskünstler Erich Schickling im Laufe seines Lebens entworfen und erbaut hatte. Die Gebäude sind auf einmalige Weise arrangiert, stehen teilweise eng nebeneinander, mit vielen verwinkelten Ecken. Überall sieht man Pfaue, die auf der Anlage leben. Es gibt ein Wohnhaus, eine kleine Kapelle mit Kirchturm, vor der Erich Schickling und seine Frau begraben liegen, Werkstätten und Veranstaltungsräume mit meterhohen Glasfenstern. Aber es gebe einfach zu wenig Platz, für die Filmteams sei die Anlage zu eng, um die Sets aufzubauen, sagt Location Scout Ute Platzer.

Um solche praktischen Probleme macht sich der Drehbuchautor Su Turhan keine Gedanken. „Ich interessiere mich nicht für Starkstrom oder Lastwagen. Mir geht es vielmehr um das Gefühl, das der Ort in mir auslöst. Ich gehe hier rein und sofort springt mich eine Story an.“ Er stelle sich gleich vor, welche Geschichte in den Räumen spielen könnte, wie die Figuren hier herumlaufen. „Ich lasse den Ort einfach auf mich wirken und sofort hatte ich die Idee für eine Geschichte. Aber Genaues verrate ich noch nicht.“

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