Schon wieder Nudeln mit Pesto... oder doch etwas aus der Tiefkühltruhe? Der Aufwand darf schließlich nicht groß sein. Das Homeoffice ist für viele Menschen auch nach der Corona-Zeit geblieben, zumindest einen Teil der Arbeitstage. Viele genießen die Vorteile, doch das Arbeiten zu Hause stellt auch vor eine Herausforderung: Wie hält mans mit dem Mittagessen? Der Wunsch nach frisch gekochtem ist groß, doch die Pause kurz. Auch die Mitglieder unserer Redaktion arbeiten teilweise im Homeoffice. Sie verraten ihre schnellen Mittags-Alternativen zu Spaghetti Pesto.
Shakshuka: Ein Frühstück für jede Tageszeit
Ja, zugegeben, bei Shakshuka handelt es sich streng genommen um ein Frühstück. Weil die Deutschen aber bekanntlich auch gerne ihren Cappuccino zum Nachmittagskaffee trinken, der den Italienern nur bis zur Mittagszeit unterkommt... Einen Grund, auf frisches Brot, das in würzige Paprika-Tomatensoße und weiches Eigelb getunkt wird, zu verzichten, gibt es eigentlich nie. Man nehme für diesen schnellen kulinarischen Ausflug in den Nahen Osten: eine Paprika, eine kleine Zwiebel, eine kleine Knoblauchzehe (wir befinden uns schließlich im geruchsdichten Rahmen des Homeoffice), eine halbe Dose gestückelte Tomaten, zwei Eier. Gewürzt wird mit: Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer. Man schnippele und dünste mit ein wenig Olivenöl in dieser Reihenfolge: Zwiebeln und Knoblauch, Paprika in Stückchen, dann die Gewürze. Es folgen die Tomaten, die kurz aufkochen, und schließlich zwei Eier, die circa zehn Minuten bei geschlossenem Deckel garen. Auge und Gaumen freuen sich noch über frische Petersilie, einen Teelöffel Tahini oder Fetastückchen. Fröhliches Tunken. (Victoria Schmitz)
Couscous-One-Pot: Klingt nach Kochen, geht aber trotzdem schnell
Eine Herausforderung beim Kochen im Homeoffice: Wer zu viel Zeit mit Schnippeln und Braten verbringt, hat weniger Zeit zum Genießen, gerade wenn schon der nächste Termin winkt. Der Couscous-One-Pot besticht deshalb besonders, weil er so richtig nach einer eindrucksvollen Mahlzeit klingt, aber trotzdem in 15 Minuten zubereitet ist. Zuerst eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe schälen und würfeln, ebenso eine Paprika, dann in dieser Reihenfolge in einem mittelgroßen Topf anbraten. Wenn die Paprika weich wird, kommen die Gewürze dazu: ein Esslöffel Paprikapulver (ja, wirklich!), zwei Teelöffel Kreuzkümmel, kurz mitbraten. Dazu zwei Esslöffel Tomatenmark und etwa 300 Milliliter Gemüsebrühe in den Topf geben – die genaue Menge Brühe hängt vom Couscous ab, am besten auf der Packung nachsehen. Wenn der Sud aufgekocht ist, kommt das Couscous dazu. Gut durchrühren, Deckel draufsetzen und vom Herd nehmen. Während das Couscous die nächsten fünf Minuten vor sich hin zieht, einen halben Block Feta zerbröseln, eine Frühlingszwiebel in Ringe schneiden und dann alles in den Topf geben. Wer Gefallen daran findet, kann das nächste Mal eine größere Portion kochen – das Gericht schmeckt auch am nächsten Homeoffice-Tag noch. (Maria-Mercedes Hering)
Ein TK-Gericht muss raus aus der Schmuddelecke: Tiefkühlpizza deluxe
Dass man einfach nur den Ofen anmachen, den festgefrorenen belegten Teigfladen hineinschieben und dann 15 Minuten warten muss, um eine Pizza essen zu können, ist eigentlich schon eine gute Erfindung. Dass die dann eben nicht frisch ist und natürlich nicht mit der vom Lieblingsitaliener mithalten kann – geschenkt. Mit ein klein bisschen Arbeit kann man die Tiefkühlpizza aber noch einmal ordentlich aufmotzen, und ein bisschen gesünder wird sie dadurch vielleicht auch. Dazu braucht es nicht viel mehr als eine Tiefkühl-Margherita und frisches Gemüse, natürlich passen auch Schinken, Salami oder Thunfisch dazu; und für manche vielleicht auch Ananas. Zuletzt streut man noch ein paar Gewürze und Mozzarella drüber, denn damit wird auf Tiefkühlpizzen sonst gerne mal gespart. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit einer Deluxe-Tiefkühlpizza werben inzwischen viele Hersteller. Aber nur wer es selbst anpackt bekommt eine Tiefkühlpizza hin, die so lecker wie auf der Verpackung aussieht. (Christof Paulus)
Spaghetti Carbonara: In 20 Minuten zum Italien-Feeling
Ein Nudelgericht, wie originell – ich weiß. Aber Carbonara ist das perfekte Gleichgewicht zwischen schnell gekocht und macht was her. Wir sprechen hier natürlich vom italienischen Original, die Sahne kann also mal schön im Kühlschrank bleiben. Eine richtige Carbonara besteht nur aus wenigen Komponenten: neben den Nudeln sind das Ei – oft wird nur Eigelb verwendet –, Hartkäse und Speck. Zum Spitzengericht wird Carbonara nicht durch einen besonders großen Zeiteinsatz, sondern durch die Qualität der Zutaten. Die Eier sollten möglichst frisch sein, der Speck ist im Idealfall Guanciale (Backenspeck), als Käse wird traditionell Pecorino verwendet. Zur Not tun es aber auch Pancetta und Parmesan (meine Meinung – bitte keine Lesermails aus Italien). Die Zubereitung ist nun denkbar einfach und in weniger als 20 Minuten erledigt: Parallel zum Nudelkochen den Guanciale schneiden und in der Pfanne auslassen. Parmesan mit Eigelb vermischen und ordentlich Pfeffer drauf. Wenn die Nudeln al dente sind, in einer Schüssel (nicht im Topf, der ist zu heiß) die Eier-Paste mit den Nudeln mischen – für die Cremigkeit ein wenig Nudelwasser einrühren. Das Ei soll nicht stocken, das ist die einzige Herausforderung – aber spätestens nach drei Carbonara-Mittagspausen hat man das raus. (Jakob Stadler)
Ofengemüse + X: Alles was weg muss, darf aufs Blech
Klingt einfach, ist einfach, schmeckt einfach immer gut. Ofengemüse ist genial. Mit dem immer gleichen, sehr primitiven Zubereitungsprozess entstehen dabei ganz unterschiedliche Kompositionen. Irgendwas mit Zucchini, Auberginen und Tomaten im Sommer. Kartoffel-Kürbis-irgendwas im Herbst. Der subjektive Winter-Favorit ist eine Mischung aus Kürbis, Brokkoli, Rosenkohl, roten Zwiebeln und Feta. Wer ohne Tiere nicht leben kann, schnipple sich noch Käsekrainer oder Cabanossi dazu. Was auch immer man im Kühlschrank hat, muss einfach nur in grobe Stücke geschnitten werden, zack in eine Schüssel damit – Salz, Pfeffer, Olivenöl, Kräuter wie Oregano, Thymian oder Rosmarin dazu, einmal durchmischen und rauf aufs Backblech. Dann je nach Gemüseart etwa 45 Minuten bei 180 Grad in den Backofen, mit einer Gabel mal zwischentesten, wie der Zustand ist und bei Zufriedenheit: ab auf den Teller. Pur, mit Kräuterquark oder wilden Dips. Einziger Nachteil am Ofengemüsehimmel: Man muss schon vorm akuten Hunger dran denken, weil sonst die Wartezeit zu lang wird. Also entweder gleich morgens schon alles vorbereiten oder ein mittelspannendes Teams-Meeting rauspicken und währenddessen alles kleinschneiden. Wichtig ist vor allem, dass man sich an keine Regeln hält. Wenn man zum Beispiel Wirsing übrig hat, einfach zu knusprig-leckeren Streifen mitbacken. Frohes Experimentieren! (Ingrid Fuchs)
Brotzeit: Mittags bleibt die Küche kalt
Kühlschranktür auf. Alles, was nach Brotzeit aussieht, raus. Kühlschranktür zu. Und los geht es mit dem Mittagessen. Das Schöne an einer Brotzeit: Sie können ganz simpel bei einem Butterbrot bleiben oder groß mit Semmeln, Brezen, Salaten, selbstgemachten Aufstrichen, Wurst und Käse auftischen. Eine ideale Homeoffice-Pause liegt bei mir in der Mitte der Herausforderungen. Ein bisschen Brot (belegt etwa mit Käse oder Humus), idealerweise noch eine Butterbreze und dazu einen gemischten Salat. So ist die Brotzeit nicht nur super schnell hergerichtet, sie liegt auch leicht im Magen. Mein absoluter Geheimtipp: Entweder schon morgens mit einer frischen Breze eindecken oder sich noch vor der Mittagspause eine Aufbackbreze in den Ofen schieben. Pünktlich zur Mittagspause können Sie dann eine warme Breze aus dem Ofen holen. Und wenn die Butter dann darauf schmilzt, ist das besser als jede warme Mahlzeit. Zum Dahinschmelzen! (Manuel Andre)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden