Immergrüner Efeu zeigt mitten im Winter feines Grün. Weil er sich an Bäume oder Gebäude anschmiegt, braucht er auch keinen eigenen Platz. Efeu ist aufgrund seiner späten Blüte im Herbst ein willkommener Futterspender für Insekten aller Art, und im Frühjahr bieten seine jungen blauen Beeren Nahrung für Vögel. Gleichzeitig bietet Efeu vielen Singvögeln wie Rotkehlchen oder Zaunkönig ideale Nistmöglichkeiten.
Vögel sorgen auch für die Verbreitung des grünen Kletterkünstlers. Daher kommt Efeu in vielen naturnahen Gärten vor, ohne je gepflanzt worden zu sein. Efeu keimt auf mit wenigen der ledrig glänzenden Blätter, so dass er schnell erkannt wird. Solch junge Exemplare lassen sich auch sehr leicht verpflanzen, falls sie an unpassender Stelle erscheinen.
Doch Vorsicht: Haben Efeupflanzen erst einmal Fuß gefasst, können sie schnell auch übergriffig werden. In den ersten Jahren bilden junge Efeupflanzen lange Triebe mit dreieckigen Blättern. Erst nach mehreren Jahren schaltet er um auf Blütentriebe mit rundlichen Blättern.
Efeu: Ranken an der Fassade hinterlassen Spuren
Lässt man Efeuranke an Hausfassaden hochklettern, werden sie unweigerlich Spuren hinterlassen. Andererseits brauchen sie kein Klettergerüst, und anders als befürchtet können sie intakte Fassaden nicht durchdringen. Man kann sie also auch gewähren lassen, Fenster und andere Bauteile wird man ab und zu freischneiden müssen.

An Bäumen kann man sie ranken lassen, wenn man ihren Wuchs ab und an begrenzt. Schwache Bäume mit allzu starkem Efeubewuchs bis in den Gipfel können allzu windanfällig werden. Efeu schafft auch leicht beherrschbare grüne Sichtschutzwände, wenn man ihm stabile Rankhilfen anbietet. Dies gelingt sogar in breiten Balkonkästen auf dem Balkon.
Wo Blätter Licht ins Dunkle bringen können
Mit Efeu lassen sich Beete an halbschattigen Stellen flächig begrünen. Solche Flächen lassen sich durch größere Stauden wie Geißbart, Anemonen oder Farne auflockern. Allerdings sollte man den Ausbreitungsdrang des Efeus seitlich streng begrenzen, am besten durch feste Wegbegrenzungen. Keinesfalls sollte man Efeu in benachbarten Rasen einwandern lassen. Er wird das Graswachstum behindern, die Ranken können zu Fußangeln werden. Dafür genügt eine Begrenzung mit dem Rückschnitt störender Triebe einmal im Jahr, das kann sehr gut jetzt im Winter geschehen.

Übrigens gibt es in Baumschulen und Staudengärtnereien auch großblättrige und buntblättrige Sorten. Gerade an dunkleren Plätzchen im Garten bringen weiß gemusterte Blätter helle Glanzlichter.
Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin und leitete die Bayerische Gartenakademie in Veitshöcheim.
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