Grüne Blätterteppiche auf den Beeten zeigen zierliche rosa Blütentupfen – die Ackerwinde ist eigentlich ganz nett anzuschauen. Zudem bringt eine flächige Bodenbedeckung auch Vorteile. Doch speziell die Ackerwinde ist viel vitaler als unsere Kulturpflanzen: Sie überwuchert sie schnell und nimmt ihnen das Sonnenlicht.
Letztlich ist ein windenfreier Garten viel leichter zu pflegen. Zum Glück lässt sich der grüne Wucherer loswerden. Allerdings braucht man dazu mehr Geduld und Durchhaltevermögen als die Pflanze selbst.
Zartes Rosa, aber hartnäckig im Wuchs: Die Ackerwinde überwuchert schnell andere
Die Winde überlebt viele Jahre lang in ein bis zwei Meter Tiefe als weit verzweigter Wurzelstock im Boden, ist also für uns unerreichbar. Von dort aus sendet sie grüne Blattteppiche, die für sie als Solarpaneele zur Energie- und Stoffgewinnung dienen. Je mehr Blattfläche, umso mehr Wachstum an weiterer Blattmasse und an Wurzelmasse.
Auf Gemüsebeeten versucht die Winde, unsere Kulturen zu überwuchern und so vom Sonnenlicht abzuschneiden. Und selbst umso mehr Sonne zu tanken. Je länger wir dem Treiben zusehen, umso kräftiger wird die Winde auch im darauffolgenden Jahr weiter wuchern. Also gilt es, die Pflanze auszuhungern, sie von ihren „Solarpaneelen“ abzuschneiden: Bei feuchtem Wetter oder nach kräftigem Gießen zieht man die Grünschöpfe möglichst tief aus dem Boden. Mit Hilfe der Reservestoffe des Wurzelstockes werden bald neue Triebe erscheinen – die wir möglichst schnell wieder entfernen. Muss die Winde oft nachtreiben, ohne viel Blattmasse bilden zu können, schwächt das den Wurzelstock zunehmend.
Gerade jetzt, wir haben zu Mittsommer die längsten Tage mit der intensivsten Sonneneinstrahlung, hat die Winde in der Tiefe oft noch genügend Wasser. Daher ist häufiges Durchjäten besonders wichtig. Das Wettrennen zwischen Winde und Gärtner kann leider bis zu drei Jahre lang dauern, dann ist die Winde weg, oder zumindest nur noch in spärlichen, vereinzelten Kümmertrieben zu sehen.
Folien und Kartons als langfristige Strategien gegen Unkraut wie Ackerwinde
Weniger arbeitsintensiv kann man Winden von kulturfreien Flächen entfernen. Solche werden großflächig mit schwarzer Folie abgedeckt, und zwar mindestens 18 Monate lang, also länger als ein Jahr. Die Folie schneidet die Pflanze ebenso vom Sonnenlicht ab, dazu muss sie unversehrt, also frei von Löchern sein. Unermüdlich, aber vergeblich versucht sie, ans Licht zu kommen.
Manche Gärtner versuchen es auch mit einer mehrschichtigen Bedeckung aus großen Kartons. Dabei muss man jedoch darauf achten, dass sich die Winde nicht zwischen einzelnen Nahtstellen durchmogelt. Wer unschön mit Folie oder Karton bedeckte Fläche zum Beispiel mit Kürbis überwuchern lassen will, pflanzt lang rankende Sorten am Rand. Wer Pflanzlöcher in die Abdeckung setzt, muss diese stets frei von Winden halten – das bedeutet also wieder Arbeit.
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