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Was hilft bei Tauben auf dem Balkon? Fünf effektive Maßnahmen

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Tauben auf dem Balkon? Fünf tierfreundliche Tipps, um sie loszuwerden

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    Immer öfter werden die grauen Vögel zu ungebetenen Dauergästen auf heimischen Balkonen.
    Immer öfter werden die grauen Vögel zu ungebetenen Dauergästen auf heimischen Balkonen. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen regt sich Leben auf den Straßen und Balkonen. Dabei zieht es nicht nur Menschen ins Freie – auch die Tierwelt erwacht. Vor allem eine alte Bekannte wird heuer wieder aktiv: die Stadttaube. Kaum steigen die Temperaturen, beginnt ihre Brutzeit – eifrig, unermüdlich, wenig zimperlich bei der Wahl des Nistplatzes. Für viele ein wachsendes Ärgernis, vor allem wegen des Lärms und Taubenkots auf Fensterbänken, Denkmalssockeln – und zunehmend auch auf privaten Balkonen.

    „In einigen Stadtzentren haben Stadttaubenschwärme mittlerweile eine Größe erreicht, die das Ausmaß einer gesunden Population überschreitet“, warnt Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund. Doch wie begegnen Städte der wachsenden Taubenpopulation – zwischen Tierschutz und Sauberkeit? Und was hilft, wenn sich plötzlich ein graues Pärchen auf dem eigenen Balkon einrichtet? Unsere Redaktion gibt fünf Tipps.

    Das „Augsburger Modell“ als Vorbild für andere Städte

    Dass Städte unter der zunehmenden Taubenpopulation ächzen, ist kein neues Phänomen – doch immer öfter wird es zum Politikum. Jüngst rückte Limburg in den Fokus: Die mittelhessische Stadt sorgte für Empörung, als der Beschluss fiel, überzählige Stadttauben per Genickbruch zu töten. Taubenschützer liefen Sturm – das Vorhaben wurde schließlich zurückgezogen. „Viele Tiere leiden ohnehin unter den schwierigen Lebensbedingungen auf der Straße – Hunger, Stress, Witterung“, mahnt Wattad. Zwar sei es notwendig, die Bestände zu regulieren, doch nur mit dem Ziel, das Tierleid zu verringern: „Es müssen tierschutzgerechte Abwehr- und Kontrollmaßnahmen Anwendung finden.“

    Dass es auch anders geht, zeigt Augsburg. Die Stadt betreibt mehrere betreute Taubenschläge und Taubentürme, in denen die Tiere versorgt und ihre Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden. Seit über 20 Jahren läuft das sogenannte Augsburger Modell, längst orientieren sich auch Städte wie München oder Memmingen daran. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt das Augsburger Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen: „Das Stadttaubenkonzept gilt als erfolgreich.“ Allerdings sei die Messbarkeit schwierig aufgrund des Mangels an validen Daten.

    Fünf Tipps gegen Tauben auf dem Balkon

    Doch was tun, wenn die Stadttaube nicht im Schlag, sondern auf dem heimischen Balkon nistet? Wattad nennt fünf tierfreundliche Maßnahmen:

    • Netze und Stahldrähte: Netze und Stahldrähte gehören zu den effektivsten Mitteln – vorausgesetzt, sie sind fachgerecht und professionell angebracht. „Immer wieder verenden Tauben qualvoll hinter schlecht montierten Netzen“, warnt Wattad.
    • Präsenz zeigen: Eine regelmäßige Nutzung (auch die Anwesenheit von Haustieren) des Balkons kann bereits abschreckend auf Tauben wirken.
    • Vermeidung von Anreizen: Balkone sollten sauber gehalten und keine Lebensmittel offen gelagert werden. Blumentöpfe oder Kisten sollten so aufgestellt werden, dass sie keine Nistmöglichkeiten bieten.
    • Abgeschrägte Oberflächen einbauen: etwa mit Blechen oder Kunststoffpaneelen an Fensterbänken. Sie nehmen den Tieren den Halt, ein Winkel ab 45 Grad wird dabei empfohlen.
    • Optische Abschreckung: Bewegliche oder spiegelnde Objekte wie CDs oder reflektierende Bänder könnten Tauben irritieren – und bestenfalls fernhalten. Die Wirksamkeit ist allerdings oft begrenzt, da sich die Tauben schnell daran gewöhnen.

    Von sogenannten Spikes rät Wattad dagegen ab. Sie verletzen nicht nur Jungtiere, sondern hielten die Tauben auch kaum ab: „Oft nisten sie einfach dazwischen.“

    Wird ein Nest entdeckt, gilt: beobachten. Bei Wildtauben wie der Ringeltaube ist das Entfernen streng verboten. Handelt es sich um Stadttauben und ist das Nest noch im Bau, kann der Platz, so Wattad, versperrt werden. Liegen bereits Eier im Nest, empfiehlt sich ein Tausch gegen Plastikeier – bis die Brutphase beendet ist. Das dauert in der Regel 18 Tage.

    Tierschutzbund wirbt für einen respektvolleren Umgang mit Tauben

    Der Tierschutzbund wirbt generell für einen respektvolleren Umgang mit dem ungeliebten Vogel. Mit der Kampagne #RespektTaube soll klar werden: Die Stadttaube ist kein Schädling, sondern eine Mitbewohnerin – mit unverdientem schlechtem Image und Anspruch auf Leben.

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