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Welche Klimaanlage lohnt sich? Ein Vergleich für Zuhause

Hitze

Klimaanlage für zu Hause: Welche ist am besten geeignet?

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    Ein Mann stellt am Morgen einen Ventilator an sein geöffnetes Fenster. Sollte er lieber in eine Klimaanlage investieren?
    Ein Mann stellt am Morgen einen Ventilator an sein geöffnetes Fenster. Sollte er lieber in eine Klimaanlage investieren? Foto: Thomas Warnack, dpa

    Außentemperaturen über 30 Grad und auch in der Nacht kühlt es kaum ab. In den Sommermonaten wird es in Deutschland immer heißer – so gab es drei der heißesten Sommer der Messgeschichte allein in den vergangenen zehn Jahren. Das eigene Haus oder die Wohnung ohne entsprechende Hilfsmittel herunterzukühlen wird somit deutlich schwieriger. Immer mehr Menschen denken über die Anschaffung einer Klimaanlage für ihr zu Hause nach. Doch welche ist geeignet und wie viel kosten sowas?

    Welche Klimaanlagen für zu Hause gibt es?

    Grundsätzlich wird zwischen Klimageräten und Klimaanlagen unterschieden. Klimageräte werden ausschließlich dazu genutzt, Räumlichkeiten zu kühlen, wohingegen Klimaanlagen über weitere Funktionen verfügen. So können viele Anlagen die Luft in Innenräumen reinigen, sie be- und entlüften und für eine Regulierung der Raumluft-Feuchtigkeit sorgen. Für die einfachere Verständlichkeit und weil es dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht, wird im Folgenden jedoch nur noch das Wort Klimaanlage verwendet.

    Beim Kauf einer Klimaanlage muss die Entscheidung zwischen zwei Varianten getroffen werden: Splitgerät oder Monoblock. Letzteres wird häufig auch mobile Klimaanlage genannt.

    Splitgerät oder Monoblock? Klassische oder mobile Klimaanlage?

    Die sogenannten Monoblocks sind mobil in der Wohnung einsetzbar und häufig recht einfach zu bedienen. Sie müssen lediglich an den Strom angeschlossen und der Abluftschlauch befestigt werden. Jener wird benötigt, um die der Raumluft entzogenen Wärme nach außen zu transportieren. Diese mobilen Klimaanlagen gibt es zwischen 200 und 1000 Euro im Elektro-Fachhandel, Baumärkten oder online.

    Monoblocks verfügen immer über mindestens einen Abluftschlauch, der die Wärme nach draußen transportiert.
    Monoblocks verfügen immer über mindestens einen Abluftschlauch, der die Wärme nach draußen transportiert. Foto: Thorsten Jordan

    Splitgeräte sind die klassischen Klimaanlagen, die man in vielen Gebäuden in südlichen Ländern vorfindet. Sie bestehen aus einem Innen- und Außengerät, die mit einem Schlauch durch die Hausmauer verbunden sind. Auch hierbei wird die Wärme der Raumluft nach draußen transportiert. Zudem benötigen die Geräte ein Kühlmittel und müssen durch einen Fachbetrieb installiert werden. Insgesamt werden so Kosten zwischen 1500 und 5000 Euro für die Anschaffung fällig.

    Gibt es mobile Klimaanlagen ohne Abluftschlauch?

    Mobile Klimaanlagen ohne Abluftschlauch sind zwar deutlich günstiger als Monoblock oder Splitgeräte, gleichen in ihrer Funktion aber eher einem Ventilator. Sie arbeiten ohne Abluft und kühlen ausschließlich durch Luftzirkulation und die Verdunstung von Wasser und Eis. Innenräume auf eine bestimmte Temperatur zu kühlen, ist so nicht möglich. Jedoch kosten solche Geräte auch nur zwischen 70 und 150 Euro.

    Welche Klimaanlagen eignen sich für Wohnungen?

    Wer in einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus lebt, sollte sich vor der Installation eines Splitgeräts die Genehmigung seines Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einholen. Denn wegen des Aufbaus der Geräte sind bauliche Eingriffe nötig. So muss die Hausmauer für die Schlauchverbindung durchbrochen werden und die außen liegende Kompressoreinheit benötigt einen Standplatz oder wird an der Fassade aufgehängt. Zudem könnte das Betriebsgeräusch Nachbarn stören. Der Lärmpegel im Innenraum ist mit etwa 20 bis 40 Dezibel allerdings leiser als bei den mobilen Klimaanlagen.

    Klassische Klimaanlagen benötige immer eine Außeneinheit wie diese.
    Klassische Klimaanlagen benötige immer eine Außeneinheit wie diese. Foto: Caroline Seidel-Dißmannel, dpa

    Für Mietwohnungen sind Monoblocks die stressfreie Alternative. Sie benötigen keine Installation durch Fachkräfte und auch keine Genehmigung durch den Vermieter.

    Mobile Klimaanlagen (Monoblock) fallen im Test durch

    Jedoch können Monoblock-Geräte Schwierigkeiten haben, Räume ausreichend zu kühlen. Je höher die Außentemperatur, desto schwerer fällt es ihnen, die Temperatur im Zimmer erträglich zu halten, denn die nach draußen geblasene warme Abluft kommt durch Ritzen, Fugen und Innentüren wieder zurück in den zu kühlenden Raum. Zudem heizen sich die Abluftschläuche der meisten Geräte enorm auf, was der Kühlleistung entgegenwirkt und eine zusätzliche Heizwirkung erzeugt. Um etwa einen Raum von 14 Quadratmetern von 30 auf 24 Grad Celsius zu kühlen, brauchen die Geräte laut Stiftung Warentest zwischen 30 und 45 Minuten.

    Hinzu kommt, dass viele Geräte mit einem Betriebsgeräusch von etwa 50 bis 60 Dezibel nicht ganz leise sind. So könnten lärmempfindliche Menschen beim Schlafen gestört werden, weshalb Räume vor der Nachtruhe gekühlt werden sollten. Insgesamt schneiden die mobilen Klimaanlagen bei Stiftung Warentest schlecht ab. Keines der getesteten Monoblock-Geräte ist über die Note 3,8 hinausgekommen.

    Wie viel Strom verbraucht eine Klimaanlage?

    Abgesehen von den Kauf-, beziehungsweise Installationskosten kommen auch noch Stromkosten beim Betrieb einer Klimaanlage hinzu. Diese variieren stark nach dem jeweiligen Verbrauch des Geräts. Die Betriebskosten einer mobilen Klimaanlage liegen bei einer Leistung von 1000 Watt bei etwa 35,47 Cent. Wird das Monoblock-Gerät 500 Stunden im Jahr betrieben, macht das ungefähr 180 Euro für einen einzigen Raum.

    Die Betriebskosten für Splitgeräte sind wegen der höheren Leistung geringer. Für den Betrieb einer klassischen Klimaanlage fallen jährlich etwa 120 Euro Stromkosten an.

    Gibt es Alternativen zu einer Klimaanlage in der Wohnung?

    Die Verbraucherzentrale rät zu Ventilatoren. Sie können zwar die Temperatur im Raum nicht senken wie eine Klimaanlage, aber sie sorgen für etwas Abkühlung. Denn: Bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft. Zudem sollte richtig gelüftet und Fenster tagsüber abgedunkelt werden.

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    4 Kommentare
    Peter Pfleiderer

    Wärmepumpe zum Heizen ist brav - Wärmepumpe zum Kühlen ist böse - die von der grünen ex Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop geführte deutsche "Verbraucherzentrale" steigert sich hier mit ihrer Empfehlung für Ventilatoren und dem Hinweis auf einen hohen Strompreis von 35,47 Cent/kWh zu bemerkenswerter Widersprüchlichkeit. Will man etwa beschwerliche Hitze für politische Zwecke erhalten? Und gleichzeitig jammert man über zu viel PV-Strom zur heißen Mittagszeit. https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/china-dominiert-modulmarkt-schattenseiten-beim-solarboom-stromnetze-belastet-102969416

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    Martin Goller

    Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten dem Link zur Verbraucherzentrale zu folgen hätten Sie gemerkt dass dort genau das was Sie sagen auch steht: Wärmepumpen zum kühlen verwenden. Aber dann schimpft es sich nicht so schön, gell?

    Peter Pfleiderer

    Der Tenor ist schon so wie von mir dargestellt; vgl. auch §13 des HH Klimaschutzgesetzes - https://www.landesrecht-hamburg.de/bsha/document/jlr-KlimaSchGHA2020V7P13 - da braucht es eine extra Beratung wenn man eine Split-Klima = Wärmepumpe einbauen will - kommt alles aus der gleichen „Schule“. Man könnte Wärmepumpen auch etwas smarter einführen als mit Habecks Heizgesetz. Mit Balkonkraftwerk und Split-Klima liege ich beim Klimaschutz deutlich vorne - mit gutem Komfort bei unseren paar Hitzetagen!

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    Martin Goller

    Der "Tenor" ist also, was in einem Landesgesetz eines Stadtstaates steht? Und was dort steht ist auch grundsätzlich richtig: wenn ein baulicher Wärmeschutz möglich ist, sollte dieser bevorzugt werden. Oder Installieren Sie eine Pumpe wenn das Wasserohr gebrochen ist? Nein, Sie tauschen das Rohr. Ebenso muss man in Hamburg - wie Sie vielleicht wissen eine Großstadt - auch den Heizeffekt von Twin Split Anlagen durchaus bedenken!

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