Bier mit Hanf ist ein neuer Trend
Der Trend geht zum Bier mit Cannabis. Auch die Region mischt mit. Welche Auswirkungen das Hanfbier auf den Trinker hat.
Bayern und Bier – darauf reimt sich eigentlich Reinheitsgebot. Aber weil sich gleich auf Biermixgetränk und auf Cannabis das Wörtchen Trend reimt, gibt’s nun „Hanfkiss“. So heißt eine Neu-Kreation der nach ihrer schwäbischen Heimat benannten Großbrauerei Oettinger.
Aber wer nun bei Bier und Hanf denkt, das wäre Saufen und Kiffen auf einmal, Rausch im Quadrat, sei doppelt ernüchtert. Nicht nur, dass das Gemisch typisch für Biermix bloß 2,5 Umdrehungen hat, Volumenprozent an Alkoholgehalt also. Mehr noch: Deutschland und vor allem Bayern reimt sich ja so gar nicht auf THC, den psychoaktiven Wirkstoff im Cannabis. Erlaubt ist nur, was der traditionell etwa für Gewebe verwendete Nutzhanf halt so hatte: 0,2 Prozent, von Umdrehungen kann man da gar nicht erst sprechen.
Der Trend um das Hanfbier kommt aus den USA
Aber eine interessante Drehung bekommt das Ganze dadurch, dass auch die Verwendung von Hanf beim Bierbrauen eigentlich lange Tradition hat. Bloß endete die eben durch das Reinheitsgebot. Jetzt aber! Weil freilich zuerst in den USA Brauer gemerkt haben, dass erstens der klassische Alkoholkonsum rückläufig ist, Craft-Beer und Biermix aber abgehen und weil sie zweitens sowieso in den sich dort öffnenden Hanfmarkt investierten, USA und THC reimt sich: darum Hanfbier – und vielleicht ja Geschäft im Quadrat. Für Aufsehen jedenfalls sorgt nun auch hierzulande „Hanfkiss“, zumal manche bis in den Norden der Republik was von „völlig neues Bier“ tönen. Tief im Bierland Bayern lächelt man dazu bloß sanft.
Auch in der Region gibt es Hanfbier
Die kleine Klosterbrauerei im fränkischen Weissenohe hat bereits seit 2001 das Biermixgetränk „The Cannabis Club Sud“ im Angebot. Sogar „vegan“ und „bio-zertifiziert“. Aber der Trend erfindet ja immer alles neu. Und Prosit bedeutet ja auch: Es möge nützen.
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