„Ich fühle mich mit den Bauern verbunden“, sagte Marianne Winkler. Die Stadtführerin aus Leipheim war eine von rund 50 Teilnehmern bei der Gedenkveranstaltung, welche die Stadt am 500. Jahrestag am Bauernkriegsdenkmal an der B10 ausgerichtet hat. „Ich fühle Entsetzen angesichts der Tatsache, was sich hier vor 500 Jahren ereignet hat“, sagte Winkler.

Am 4. April 1525 hatten sich die Bauern des „Leipheimer Haufens“ einem großen Heer von Landknechten entgegengestellt und Tausende von ihnen verloren dabei ihr Leben. Der Historiker Simon Paintner-Frei unternahm anlässlich des Gedenktages eine Führung zum Biberhaken, um den Teilnehmern zu veranschaulichen, wie sich das Drama der Schlacht abgespielt hat. Rund 4000 Bauern hatten sich an einer Brücke an der Biber zwischen Leipheim und Fahlheim verschanzt, um die Truppen des Schwäbischen Bundes zu überraschen.

Aber der Plan ging nicht auf. Das sumpfige Gebiet nahe der Donau hielten sie vermutlich für eine gute Ausgangsposition für ein Gefecht gegen eine Kavallerie. Painter-Frei beschrieb, dass die Bauern wohl vor allem entsetzt vom Lärm und Rauch der Artillerie des Heeres, das aus Ulm kam, gewesen sein mussten, worauf sie schließlich zu Tausenden in Richtung Leipheim zu fliehen versuchten. Bei dieser Flucht wurden sie gnadenlos vom Heer unter der Führung von Georg Truchseß erschlagen, erstochen oder in die Donau getrieben, wo sie ertranken. „Diese geschichtlichen Ereignisse sollten nicht in Vergessenheit geraten“, sagte Leipheims zweiter Bürgermeister Horst Galgenmüller bei seiner Rede am Denkmal. Landrat Hans Reichhart sagte: „Das Zurückbesinnen auf den Bauernkrieg ist wichtig, um zu sehen, dass die Freiheit, die wir heute genießen, mitunter hart erkämpft worden ist.“
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