Bahn stellt Behinderte zu oft aufs Abstellgleis
Ein Reisender im Rollstuhl brauchte am Günzburger Bahnhof Hilfe von der Feuerwehr: Der Aufzug war defekt.
Wer mit der Bahn fährt, kann etwas erleben – im positiven wie im negativen Sinne. Bloß überwiegt der Letztere bei vielen Reisenden, wobei es auch in Mode ist, über die DB zu schimpfen. Fakt ist, dass es in Sachen Barrierefreiheit viel zu tun gibt an den Bahnhöfen. Die Station in Günzburg ist da im Vergleich zu anderen im Landkreis sehr gut ausgestattet, aber das steht und fällt mit den Aufzügen.
Wer sich nicht vorab informiert (und die Information im Internet oder bei der Hotline muss nicht unbedingt aktuell sein), kann eine böse Überraschung erleben. Das zeigt der Fall des Rollstuhlfahrers, der die Unterstützung der Feuerwehr in Anspruch nehmen musste, um zum Ausgang zu kommen. Zwar erklärt die Pressestelle der Bahn, dass Reisende Hilfe über die zuständige Zentrale anfordern können. Doch bis diese eingetroffen ist, wird Zeit vergehen. Schließlich sind die Mitarbeiter im Reisezentrum an den meisten Bahnhöfen die einzigen verbliebenen Bediensteten der Deutschen Bahn – die zu später Stunde auch nicht mehr da sind. Und nur die wenigsten Stationen haben noch einen Fahrkartenschalter, Fahrdienstleiter gibt es in vielen Bahnhöfen ebenfalls nicht mehr.
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