Der Pfarrer und die unsterbliche Liebe
Hermann Wohlgschaft über Paare von der Antike bis zur Renaissance
Hermann Wohlgschaft ist nicht nur Klinikseelsorger. Er ist auch beneidenswert belesen. Und bewandert in der Kunst, spannend, unterhaltsam, kenntnisreich und tiefgründig zu schreiben. Wie in seiner jüngsten, auf drei Bände angelegten Buchreihe „Unsterbliche Paare – Eine Kulturgeschichte der Liebe“. Band 1, der mehr oder minder geglückte Paarbeziehungen von der Antike bis zur Renaissance beschreibt, ist dieser Tage erschienen. Bei einer öffentlichen Lesung stellt Wohlgschaft das Buch nun in der Stadtbücherei Günzburg vor. Die Moderation übernimmt Manfred Büchele, der Vorsitzende des Historischen Vereins.
Wohlgschaft ist Pfarrer. Ein mit Scheuklappen behafteter Dogmatiker ist er nicht. Als junger Studentenpfarrer hatte er in Augsburg einen Gesprächskreis für Homosexuelle angeboten – die Begeisterung seiner Oberen hielt sich in überschaubaren Grenzen. Seine Unabhängigkeit im Denken und Fühlen hat sich der 71-Jährige bis heute bewahrt. Dass es in seinen „Unsterbliche Paare“-Büchern nur um Mann-Frau-Beziehungen geht, ist den historischen Gegebenheiten geschuldet – den mythologischen und literarischen Geschichten, die sich seit mehr als 2000 Jahren um Mann und Frau drehen, oder den realen Paaren, die in inniger Liebe verbunden waren oder auch mal den Pfad der Tugend verlassen haben. Wobei Wohlgschaft seine Beschreibungen – entgegen dem Anspruch der Amtskirche – nicht auf eheliche Gemeinschaften begrenzt. Liebe und Leidenschaft, Erotik und Sexualität sind vielfältig. „Und eine Himmelsmacht“, ist der Autor überzeugt. Und sie sind, auch das zeigt Wohlgschaft, immer wieder einem gesellschaftlichen Wandel unterzogen – bei Männern und Frauen.
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