Günzburg braucht mehr bezahlbaren Wohnraum
In der Bürgerversammlung war das eines der Themen. Die ehemalige Behindertenbeauftragte monierte einiges - darunter die neuen Gehwege in der Altstadt.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig schloss mit den Worten: „Unsere Stadt bewegt sich.“ Was sich in Günzburg jüngst bewegt hat und was sich in naher Zukunft noch bewegen muss, das listete das Stadtoberhaupt in einer gut einstündigen Rede auf. Nicht weniger als 42 Seiten umfasste sein Manuskript, vorgetragen am Samstagnachmittag bei der gut besuchten Bürgerversammlung im Forum am Hofgarten. „Wir stehen auch weiter vor großen Herausforderungen“, bilanzierte Jauernig. Breiteren Raum bei der Fragerunde nahm das Thema „Barrierefreies Günzburg“ ein.
Die Zahl der Einwohner nimmt stetig zu. Mit entsprechenden Folgen. Es müsse vermehrt bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, betonte der Oberbürgermeister, Kindergärten und Schulen müssten mit den nötigen Kapazitäten ausgestattet werden. Gleiches gelte für das Günzburger Alten- und Pflegeheim. Der geplante Um- und Ausbau der Heilig-Geist-Spitalstiftung sei zuletzt ins Stocken geraten, weil der Freistaat seine Förderrichtlinien noch nicht vorgelegt habe.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Selbst für nicht behinderte Menschen ist der Neigungswinkel des Laufweges in der Kapuzinergasse zu groß und unangenehm zu begehen - Günzburg wieder mal in Schieflage...
Aus dem Leitfaden Barrierefreies Bauen, Bundesministerium des Innern:
"Zur Abführung von Oberflächenwasser ist bei Wegen, neben der Längsneigung, in der Regel eine Querneigung erforderlich. Um ein seitliches Abdriften (siehe die Kritik von Frau Schwarz) von Rollstühlen zu verhindern, sollte die Querneigung vorzugsweise als Dachprofil oder Wölbung ausgebildet werden und bei vorhandener Längsneigung nicht mehr als 2 % betragen.
Je geringer die Querneigung ausgebildet ist, um so komfortabler ist die Nutzung mit Rollstühlen und Rollatoren. Je ebenflächiger der gewählte Belag, um so geringer kann die Querneigung ausgebildet werden, ohne die technisch notwendige Entwässerung zu gefährden - vgl. DIN 18040-3:2014-12, Kapitel 4.3"
Die Problematik ist also durchaus bekannt.
Behindertengerecht (!) Toiletten sind die Nadel im Heuhaufen in der Stadt, und die Begeh- bzw. Befahrbarkeit ist ohne Hilfe fast nicht möglich, vor allem für ältere und schwächere Personen im Rollstuhl.
Schön auch, daß jetzt Rollstuhlfahrer wenigstens bald ohne Barrieren eine Sightseeing-Tour durch die Altstadt (sofern sie problemlos dorthin kommen) machen können, um die Schaufenster zu betrachten - der Zugang zu Geschäften, Gastronomie und Arztpraxen (!) ist ihnen in vielen ja Fällen verwehrt, sie müssen leider draußen bleiben...
Abgesehen davon werden die neuen Laufwege gern von (oft rücksichtslosen) Fahrradfahrern und - es sei ihnen gegönnt- Damen mit elegantem Schuhwerk benutzt: wenigstens ein Erfolg!
Auch läßt die Gestaltung der Laufwege im Hinblick auf das historische Stadtbild sehr zu wünschen übrig, einen Blumentopf gewinnt die Stadt mit dieser unsensiblen Ausführung sicher nicht.
"Barrierefreiheit und Denkmalschutz stellen gleichberechtigte Anforderungen an die Bauaufgaben. Barrierefreiheit in einem historischen Kontext zu erreichen, erfordert die Suche nach kreativen, maßgeschneiderten Lösungen, die nicht zwangsläufig mit den Belangen des Denkmalschutzes in Konflikt treten müssen." So jedenfalls meint es das Bundesinnenministerium (Zitat aus dem Leitfaden Barrierefreies Bauen).