Fortbildung: Damit Mütter wieder zur Arbeit gehen können

Bei der Arbeitsagentur gibt es jetzt eine Qualifizierung für Frauen, die eine Teilzeit-Stelle suchen

Landkreis Elena Knaub ist gelernte Industriekauffrau mit mehrjähriger Erfahrung in der Buchhaltung. Die Arbeit liegt ihr. Trotzdem hat Elena Knaub keine Arbeitsstelle. Und das liegt, wie sie glaubt, an einem Grund. Elena Knaub will in Teilzeit arbeiten. Die Daten geben ihr Recht: So gab es im Landkreis Günzburg, wie die Arbeitsagentur Donauwörth informiert, im Oktober zwar 247 arbeitslose Frauen auf der Suche nach einer Teilzeitstelle, aber nur 114 Stellenangebote. Dabei wäre Elena Knaub sogar bereit, bis zu 30 Stunden in der Woche zu arbeiten.

Für Frauen in einer ähnlichen Situation gibt es nun seit September eine sogenannte Anpassungs-Qualifizierung von der Agentur für Arbeit Donauwörth. Das Ziel: Frauen mit Kindern sollen wieder zur Arbeit gehen können. Denn sie wollen arbeiten, das zeigt auch ihre Beschäftigungsquote im Landkreis Günzburg: Lag sie 2001 noch bei 47 Prozent, waren es vergangenes Jahr schon knapp 60 Prozent – Tendenz steigend. Der Günzburger Dienststellenleiter Rudolf Simmler verspricht sich viel von den Praktika, die rund ein Drittel der Kurszeit ausmachen: „Da können die Frauen beweisen, dass sie hoch motiviert sind und auch in Teilzeit eine Menge zu leisten in der Lage sind. Erfahrungsgemäß finden die meisten Teilnehmerinnen auf diesem Weg eine Stelle.“ Zwei Teilnehmerinnen des Kurses, den die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (BFZ) durchführen, haben sich tatsächlich schon wieder verabschiedet, derzeit werden dort zehn Frauen geschult. Die Kursdauer beträgt 22 Wochen und ist so konzipiert, dass der Einstieg individuell möglich ist. BFZ-Leiterin Sandra Stenger erläutert: „Im Kurs geht es darum, die Bildungsschiene zu fördern und Lücken beispielsweise bei der EDV-Anwendung zu schließen, um die Frauen in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.“

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