Der Schlossplatz bekommt ein neues Gesicht
Nach der Sanierung des Finanzamts im Flügel des Günzburger Stadtschlosses sollen Schlossareal und Turniergarten in Günzburg umgestaltet werden. Doch die Pläne gefallen nicht allen im Stadtrat.
So richtig zum Verweilen lädt er derzeit noch nicht ein, dabei ist der Günzburger Schlossplatz, neben dem Marktplatz, der geschichtsträchtigste Ort in der Stadt. Das Aussehen und damit die Attraktivität des Platzes soll sich in den kommenden Jahren ändern. Der Stadtrat genehmigte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Montagabend die Entwurfsplanung für den Schlossplatz – gegen die Stimme von Birgit Rembold. Sie war allerdings nicht die Einzige, die Kritik an dem Konzept äußerte, das Martina Schneider vom Münchner Büro Stadtraumplanung in der öffentlichen Sitzung vorgestellt hatte.
Barrierefreiheit: Ab 2024 ist erst der Marktplatz dran
Im September dieses Jahres ist die Einweihung der neu gestalteten Räume des Günzburger Finanzamtes geplant, auffällig verändert hat sich auch die Fassade des Schlossflügels. Den Abschluss der Bauarbeiten wollen das Staatliche Bauamt Krumbach und die Stadt, die mit dem Bürger Service Center und dem Rathaus die beiden anderen Flügel des Schlosses bewohnt, jetzt gemeinsam angehen, dabei soll nach den Ausführungen der Planerin auch der Turniergarten auf der rückwärtigen Seite des Schlosses eine Aufwertung erhalten. Außerdem ist die barrierefreie Gestaltung des Schlossplatzes Teil der Verbesserungen in der gesamten Altstadt, die im Herbst mit dem Einbau der Laufwege in der Südlichen Altstadt mit Hofgasse, Wätteplatz, Kapuzinergasse und Hechtgasse beginnen sollen. Das Bauprojekt Schlossplatz ist in den Planungen für 2021 bis 2022 vorgesehen, der Abschluss steht genau 40 Jahre nach seiner Neugestaltung ab 2024 am Marktplatz an. Lesen Sie dazu auch: Der Marktplatz wird abgesperrt
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Na Hauptsache, die Fördermittel werden abgerufen und die prognostizierten Summen irgendwie verbaut...
Ob die Planung dem Stadtbild angemessen sein wird und vor allem: ob sie dem städtischen Leben neue Impulse geben kann, ist fraglich, wenn andererseits nicht viel dafür getan wird, das Leben in der Innenstadt attraktiv zu gestalten - besonders auch für die Bewohner, und nicht nur für Besucher.
Daß der Schloßplatz natürlich auch für "große Events" genutzt werden muß, wundert nicht bei dieser zunehmenden Bespaßungsmentalität - Günzburg/Innenstadt ist ohnehin auf dem besten Weg zum saisonalen Ballermann und über die Wintermonate völlig ausgestorben, weil -außer Gastronomie- nichts von Interesse und auch nichts für den täglichen Bedarf der Bewohner geboten ist.
Die erwähnten Bedenken der Damen Rembold, Riemenschneider-Blatter und Abmayr zur Platzgestaltung sollten ernstgenommen werden, und es sollte noch sehr viel weiter darüber hinaus gedacht werden, auch über die zu diesem historischen Ensemble (Schloß, Kirche, Platz) passenden architektonischen Details. Als Anregung kann ein Blick ins beliebte Reiseziel Italien empfohlen werden, um den Umgang mit dem baulichen Erbe sensibel zu gestalten, und nicht im Hauruckverfahren für Unsummen irgendetwas hinzuklatschen, das weder von den verwendeten Materialien noch von den Proportionen stimmig ist, wie beispielsweise der neue Aufgang zum Schloß. Moderne Akzente als Kontrast zu den historischen Gebäuden sind keineswegs abzulehnen, sofern sie mit Feingefühl umgesetzt werden. Daran mangelt es hier in Günzburg ganz gewaltig, wie man leider oft feststellen muß.