Die Feuerwehr für die Seele
Andrea Berchtold und ihre Mitstreiterinnen wollten Menschen im schrecklichsten Moment nicht alleine lassen. Sie gründeten ein Kriseninterventionsteam.
Es war Pfingstsonntag, das weiß Andrea Berchtold noch genau. Schichtbeginn beim Rettungsdienst um 6 Uhr, der Alarm kam um 6.05 Uhr: schwerer Autounfall, Fahrzeug brennt. An der Unfallstelle kann sie nichts mehr für die jungen Leute im Auto tun, beide sind tot. Da kommt eine Frau zur Unfallstelle. Sie ist auf der Suche nach ihrem zuckerkranken Sohn, sie hat sich Sorgen gemacht, weil er sein Frühstück nicht angerührt hatte. Das verunglückte Auto erkennt sie sofort. Andrea Berchtold nimmt die Frau bei der Hand, um ihr zu helfen, das Unfassbare zu verstehen: Ihr Sohn ist tot. „Und gerade, als ich ihr bei der Abschiednahme helfen will, geht mein Alarm-Piepser los.“ Ein Notfallseelsorger ist nicht greifbar, die Ichenhauserin muss die Frau alleine lassen mit dem Schmerz. Und sie schwört sich: „So etwas darf nicht noch einmal passieren.“
Andrea Berchtold beginnt eine Ausbildung zum Kriseninterventionshelfer. Ein Jahr später, als diese fast abgeschlossen ist, passiert im März 2006 in Jettingen das schrecklichste Verkehrsunglück, das der Landkreis Günzburg je erlebt hat: Ein Paketdienstfahrer erleidet am Steuer einen tödlichen Herzinfarkt, der Wagen rast in einen Trauerzug. Vier Menschen sterben, 56 werden verletzt. Unzählige weitere brauchen Hilfe, um das Geschehen zu verarbeiten. Dieser Tag vor zehn Jahren ist die inoffizielle Geburtsstunde des Kriseninterventionsdienstes des BRK im Landkreis Günzburg. Andrea Berchtold lernt während der Ausbildung Heike Ritter und Gisela Hiller kennen, Dr. Birgit Kennel kommt als Ärztin mit ins Team. Für ihr Engagement erhalten die vier morgen bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Teams die Silberdistel unserer Zeitung.
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