Auftritt: Ein vergnügliches Konzert mit allerlei Gassenhauern

VonGertrud Adlassnig

In der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen wird die leichte Muse für die begeisterten Zuhörer perfektioniert

„Was Euch gefällt“ haben die Sopranistinnen Brigitte und Anna-Maria Thoma mit der Mezzosopranistin Barbara Buffy gesungen, am Flügel souverän begleitet von Matthias Hammerschmitt. Die Profimusikerinnen aus der Region gestalteten nun schon zum fünften Mal ein gefälliges Konzert, das vor allem eines im Visier hatte: das Vergnügen der Zuhörer. In der fast vollen ehemaligen Synagoge widmeten sie sich der sogenannten leichten Muse: Operettenarien, Filmmusiken und allerlei Gassenhauer vergangener Tage hatten die Sängerinnen auf dem Programm, doch sie machten es sich mit ihrer ausgefeilten Vortragskunst wahrlich nicht leicht. Es verrät ihre hohe Professionalität, dass sie auch in der Interpretation weniger anspruchsvoller Kompositionen höchste Professionalität und stimmliche Perfektion anstreben.

Das Programm verbreitete von Beginn an gute Laune, die Künstlerinnen und Publikum gemeinsam genossen. Unter der klaren Federführung von Brigitte Thoma spazierten die drei Sängerinnen munter durch das breite Genre, gaben Soli, Duette und in der Mehrzahl dreistimmige Interpretationen der Werke. Die gängigen Emotionen wurden fröhlich ausgelebt, sei es beim schmachtenden „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ (aus dem Film „Die drei von der Tankstelle“, 1930) oder dem melancholischen „Irgendwo auf der Welt“ (1932, ebenfalls vom Komponisten Werner Richard Heymann, Text Robert Gilbert, Comedian Harmonists). Auch die bekanntesten Schlager der Comedian Harmonists hatten die Sängerinnen nach Ichenhausen mitgebracht. Man liebt ihn einfach, den „Kleinen grünen Kaktus“ und wer will seine Heiterkeit zurückhalten, wenn drei temperamentvolle Damen voller Inbrunst und sängerischem Können verkünden: „Veronika, der Lenz ist da“.

Günzburg Ichenhausen