Ein wertvolles Schnäppchen
Wie der Palmesel ins Kloster Wettenhausen kam und warum Christus Finger fehlen.
Was für ein Schnäppchen! Umgerechnet etwa zehn Euro hat das Kloster Wettenhausen für ihren berühmten Palmesel bezahlt. Bei einer Auktion um 1880 hatten die Dominikanerinnen aus Wettenhausen zugeschlagen. Wie wertvoll das Kunstwerk wirklich ist, zeigte sich spätestens in den 1990er Jahren: Damals war der Palmesel als Leihgabe bei einer Ausstellung zu sehen und wurde für eine Million DM versichert. Schwester Alberta schmunzelt, als sie diese Anekdote zum Besten gibt. „Und jetzt geben wir ihn natürlich nicht mehr her.“
Der Palmesel ist wohl das schönste und kostbarste Kunstwerk des Wettenhauser Klosters. Es zeigt Jesus Christus, der auf einem Esel reitet. Gefertigt wurde er von Hans Multscher, einem bedeutendem Ulmer Meister, um 1456. Wo heute die Pfarrkirche St. Ulrich und Afra in Augsburg steht, war bis 1802 ein Reichsbenediktinerkloster – dieses hatte das Kunstwerk um 1456 in Auftrag gegeben. „Hans Mutscher war damals der bedeutendste Künstler der Reichsstadt Ulm“, weiß Schwester Alberta. „Zwei Mal wollten die Augsburger unseren Palmesel zurückhaben.“ Das dokumentiert unter anderem ein Briefwechsel um 1900. „Aber die Wettenhauser Dominikanerinnen bestanden auf ihre Eigentumsrecht.“ Schließlich hatten sie es bei der Auktion rechtmäßig erworben. Und wer weiß, was aus dem Palmesel sonst geworden wäre? „Wir haben diesen Palmesel vor der Zerstörung gerettet“, ist sich Schwester Alberta sicher.
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