Ermittlungen gegen Polizisten
Der Vorwurf: Drei Neu-Ulmer Kriminalbeamte sollen ihre Arbeitszeit falsch notiert und mit dem Dienstwagen Privatfahrten unternommen haben. Hat ihr Chef davon gewusst?
Gegen drei Neu-Ulmer Kriminalbeamte und ihren Chef wird ermittelt. Das teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Donnerstagabend mit. Demnach werden den drei Polizisten „Unregelmäßigkeiten bei der Arbeitszeiterfassung“ und „der Gebrauch dienstlicher Fahrzeuge für private Zwecke“ zur Last gelegt. Von all dem soll der Chef der Neu-Ulmer Kriminalpolizei gewusst oder es zumindest geduldet haben, so der Verdacht. Er hat am Mittwoch von den Vorwürfen erfahren und ist seither nicht mehr im Dienst. Der Zuständigkeitsbereich der Kripo Neu-Ulm umfasst die Kreise Neu-Ulm und Günzburg, ausgenommen das Gebiet des alten Kreises Krumbach.
Zu den Anschuldigungen sagt der Kripo-Chef auf Nachfrage unserer Zeitung: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Und: „Das sind falsche Vorwürfe.“ Mehr zum Fall sagt der erfahrene Polizist, der seit 2010 in dieser Position ist, aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht. Wie Christian Eckel, Pressesprecher des Präsidiums, mitteilt, sei ihm „vorübergehend“ verboten worden, zum Dienst zu kommen. Er betont: „Dabei geht es nicht um eine Suspendierung, oder eine Amtsenthebung.“ Dem Kripo-Chef sei zum Schutz die Leitung seiner Dienststelle verboten worden. „Das ist eine unangenehme, belastende Situation“, sagt Eckel, aus dieser „wollen wir ihn einfach herausnehmen“. Zudem müsse die Neutralität der Ermittlungen gewahrt werden. Was genau den drei Polizisten vorgeworfen wird, kann er aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht sagen.
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