Gegen das Vergessen
Synagogen wurden in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte geplündert, Friedhöfe und Waisenhäuser zerstört - Menschen verletzt und getötet. In jener Nacht vom 9. zum 10. November 1938 fiel ein Großteil jüdisch sozial-kultureller Infrastruktur dem "Volkszorn" nationalsozialistischer Brachialgewalt zum Opfer.
Die vom Evangelischen Dekanat Neu-Ulm, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Allgäu/Donau-Iller, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Augsburg und Schwaben und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Kreisverband Iller-Donau gemeinschaftlich veranstaltete Gedenk- und Feierstunde in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen, nahm das Erinnern an die sogenannte "Reichspogromnacht" zum Anlass, das Geschehen weit über dieses Datum hinaus zu beleuchten und zu hinterfragen. Im zentralen Interesse stand das Thema: Wie ging Nachkriegsdeutschland mit dem nationalsozialistischen Erbe und seiner Aufarbeitung um?
Kirchenmusikdirektor Wolfgang Gütinger und das Kammerorchester der Petruskirche Neu-Ulm umrahmten die Veranstaltung mit einem Orgelkonzert des tschechischen Komponisten Franz Xaver Brixi. Dekanatsvorsitzende Gabriele Burmann erinnerte mit schlichten Worten an Ichenhausens einstmalige jüdische Mitbürger und die Geschichte ihrer Synagoge.
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