
Ihre Liebe ist eine italienische Filmgeschichte

Maria und Giuseppe Andreula aus Günzburg sind seit 50 Jahren verheiratet
„Anstoßen tun wir schon, aber feiern tun wir ein bisschen später“, sagt Giuseppe Andreula in einer Mischung aus etwas Schwäbisch und leichtem italienischen Einschlag. Auch Besuch aus Italien wird kommen. Maria und Giuseppe Andreula aus Günzburg feiern heute Goldene Hochzeit.
„Das war auch ein Mittwoch, als wir vor 50 Jahren geheiratet haben,“ fährt Maria Andreula fort. Am Vormittag sei die standesamtliche Trauung, am Nachmittag dann die kirch-liche gewesen – im Ort Ischitella in der Provinz Foggia in Apulien. Um die 100 Gäste seien es gewesen, erzählt Maria Andreula weiter. „Ein wunderschöner Tag, die Musik hat gespielt, wir haben gefeiert und getanzt.“
Auf die Frage, wie sie sich denn kennengelernt hätten und wie sie nach Deutschland gekommen seien, verrät ihr Mann Giuseppe: „Das ist eine Filmgeschichte.“ Maria habe er aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit mit seiner Nichte immer bewundert. Später habe er sie dann ganz unverhofft wiedergesehen und einfach gefragt, ob sie denn noch frei sei. 1968 hätten sie sich dann verlobt und ein Jahr später geheiratet.
Giuseppe Andreula lebte damals schon in Günzburg, arbeitete zunächst einige Monate auf dem Bau und anschließend bis zu seinem Ruhestand bei der Firma Ihle – als Vorarbeiter und zuletzt als Abteilungsleiter. Sogar als Dolmetscher, erzählt er schmunzelnd. Sein Herz, das sei der Betrieb gewesen und gekannt habe man ihn als den „Beppo“. Giuseppe Andreula spielte in Wasserburg aktiv Fußball, war ein guter Basketballer und ist heute noch Sportkegler. Das einzige, womit er anfangs gar nicht zurechtgekommen sei, das sei das deutsche Klima gewesen.
Gerade verheiratet, kam seine Frau Maria mit nach Günzburg und arbeitete zunächst als Näherin. Ein Mann, ein Hund und drei Kinder“, sagt sie und lacht. Aus diesem Grund habe sie später von zuhause aus weitergenäht. Die Kinder, das sind Tochter Francesca und die beiden Söhne Savino und Roberto. Sieben Enkel haben die Andreulas ebenfalls. Gekocht wird übrigens vorwiegend italienisch. Ihr Mann Giuseppe erzählt von der Pizza, die so gut sei. Zwischendurch gebe es schon auch einmal ein Schnitzel oder einen Schweinebraten mit Spätzle. „Wir fühlen uns in Günzburg zuhause“, sagen Maria und Giuseppe Andreula. „Wir fahren gerne nach Italien, kommen aber immer gerne wieder zurück.“ Seit 1972 wohnen sie in ihrem Reihenhaus mit dem kleinen Garten und den vielen Blumen.
Eine Hochzeitsreise gibt es übrigens auch, die hat Guiseppe seiner Maria geschenkt. Die geht nicht, so wie die vor 50 Jahren nach Turin, Mailand und Rom, sondern erst einmal nach Genua und dann mit dem Schiff nach Malta und Spanien – auf die andere Seite des italienischen Stiefels. „Er hat Vertrauen in mich“ und „Sie hat Vertrauen in mich“, sagen Maria und Giuseppe Andreula. Dann bleibe man auch 50 Jahre beieinander, freuen sich die beiden Jubilare.
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