Grabsteine erzählen Geschichten - Allerheiligen und Allerseelen
Ein Streifzug über den Günzburger Friedhof bringt Einblicke in das Leben und Sterben der vergangenen Jahrhunderte. Dabei hat sich vieles verändert.
Als die Fliegerbombe auf Deffingen fiel, war Wladimir Koraljow gerade mal zwölf Jahre alt – der 12. September 1944 war damit auch sein letzter Tag als Zwangsarbeiter in der Flugzeugteilefabrik in Wasserburg, wo Querruder und Höhenleitwerke für das zweistrahlige Düsenflugzeug Messerschmitt 262 hergestellt wurden. Steinerne Kreuze und Bronzeplatten mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen Zwangsarbeiter haben einen eigenen Bereich auf dem Günzburger Friedhof an der Ulmerstraße bekommen. Der Satz „Lernen Sie miteinander zu leben, nicht gegeneinander“ ist die in Bronze gegossene Mahnung für alle nachfolgenden Generationen. Wenn Stadtarchivar Walter Grabert die Geschichte von Wladimir erzählt, berührt er die Zuhörer. Für Volkshochschule und Touristinformation begibt sich der Günzburger Geschichtskundler mit Einheimischen und Gästen am Gottesacker auf eine Zeitreise zu Namen und Personen aus 150 Jahren Stadtgeschichte.
Die Bürger der Kirchengemeinde St. Martin wurden erst ab 1850 auf dem Friedhof an der Ulmer Straße beigesetzt. Etliche Male spülte die Donau bei Hochwasser die Gräber an der Kirche einfach fort, ein Umzug war unerlässlich. Dorthin, wo früher nur die Toten aus der Donau, Anonyme oder Handwerksgesellen auf der Walz beigesetzt wurden. Der goldene Ohrring, den sie trugen, diente dazu, für die Bestattungskosten aufzukommen. Ein eigenes Abteil wurde den Protestanten zugewiesen.
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