Die Unkenrufe, Legoland bringe der Region nichts, sind verstummt. Betriebe in der Stadt zeigen, wie man ein Stück vom Tourismus-Kuchen bekommt.
Genau 20 Jahre ist es nun her, seit der Lego-Konzern verkündete: Der nächste Freizeitpark des Klötzchenherstellers kommt nach Günzburg. Doch als im September 1999 feststand, dass die Dänen auf dem früheren Muna-Gelände Achterbahnen und Spielplätze bauen, herrschte nicht überall Begeisterung. Ein Freizeitpark gut und schön, aber der Region, die damals gut fünf Prozent Arbeitslosenquote aufwies, werde wohl nichts davon haben, unkten viele. Die Touristen würden kommen, den Freizeitpark besuchen – und wieder gehen, ohne der Region einen Pfennig einzubringen.
Ähnliche Stimmen ließen sich 2010 vernehmen, als das mittlerweile zum Entertainment-Konzern Merlin gehörende Günzburger Legoland sein eigenes Feriendorf eröffnete, das seitdem kontinuierlich gewachsen ist und jetzt 2644 Betten anbietet. Klar ist inzwischen: Natürlich spüren die heimischen Anbieter, dass der Freizeitpark mit seinem eigenen, durchaus hochpreisigen Übernachtungsangebot Gäste anzieht. Häuser wie das Vienna House Easy oder das Hotel Bettina haben aber die Steilvorlage, die das Legoland ihnen geliefert hat, in einen Volltreffer verwandelt. Ihr Anteil an dem Kuchen von 600 000 Übernachtungen, auf welche die Große Kreisstadt dieses Jahr hinsteuert, ist mehr als ordentlich. Sie haben ihre Chance genutzt – und ihre Sache dabei offenbar so richtig gut gemacht.
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