
Ohrenschmaus im Trompetensound

Pianistin Stephanie Knauer und Trompeter Thomas Seitz schickten ihre Gäste in Ichenhausen auf Romantiktour.
Muss ja nicht gleich eine Symbiose aus Askese und Sinnlichkeit sein, wenn Repertoireheilige aus französischem Komponistentempel mit trendiger Blockbuster-Filmmusik eine unverbindliche Romantisierung eingehen. Die Trompete, ein Indikator für über die Lippen erzeugte Farbigkeit, und das Klavier als Spiegel der Seele, machten für die Zuhörer erlebbar, wie das Spannungsverhältnis von romanzeninspiriertem Frühzeit-Klang mit dem zeitgenössischen Drive cineastisch aufgepolsterter Lovestory-Idylle harmoniert und sich gegenseitig ergänzt. Eine Bilder-, Porträt- und Filmtrailershow gab dem tonalen Ausflug ins Metier der unbegrenzten Möglichkeiten ein gebeamtes Gesicht und ließ vortrefflich erkennen, was sich im Verlauf eines einstündigen Konzertes so alles miteinander verbinden lässt.
Mit seiner „Fantasie En Mi Bérnol“ schrieb der französische Exzentriker und musikalische Anecker Camille Saint-Saëns (1835-1921) nur ein einziges Werk für Trompete. Leichtfüßig, geschwungen und kurvenreich setzte Seitz die dynamischen, triolenbepackten Spannungsbögen in klangfreudige Momente um, ließ Jean G. Pennequins (1834-1917) „Morceau De Concert“ neuzeitliche Anklänge kunstvolle Arpeggienkaskaden schlagen, oder tänzerische Elemente sich ins Affektierte steigern und, die aggressiv einmischende Tastenwucht der Pianistin überbietend, gleißende Kontrastwirkungen entstehen, um dann, mit einem ironischen Triller, den Schlusspunkt zu setzen. Neben der Trompetenbegleitung hatte die Augsburger Pianistin Stephanie Knauer Gelegenheit, als Medium geistvoller Virtuosität, solistisch am Klavier komplexe Tastenleidenschaft auszuleuchten. Wie mit Claude Debussys (1862-1916) opulent flirrendem Tastenglitzerflair „Reflets dans l’eau“. Eines seiner geliebten Wasserspiele, mit rauschenden Fontänen und springlebendig aufgetupfter Melancholie.
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