In der Gemeinschaft ist es schöner
Die Katholische Landvolkbewegung bemüht sich verstärkt, glaubensferne Menschen anzusprechen. Dafür muss auch mal einiges anders gemacht werden
Wenn schon die Wege des Herrn zuweilen verschlungen sind, dann kann man doch auch mal als christliche Organisation einen kleinen Umweg nehmen, um die Menschen zu erreichen. Die tun sich heutzutage manchmal etwas schwer mit der Kirche. Und so hat sich die Katholische Landvolkbewegung (KLB) entschlossen, ihre nächste Veranstaltung am kommenden Sonntag in der Kapelle Frauenbrunn bei Waldkirch mit dem Titel „Sommerliche Klänge und Texte“ zu versehen (Beginn: 17 Uhr). Sie hätte auch einfach „Andacht“ schreiben können, aber das würde wohl nicht so recht ziehen, meint die KLB-Dekanatsvorsitzende Martina Holland. Sie steht mit dieser Ansicht nicht alleine da, denn die katholische Laienorganisation spürt eine gewisse Müdigkeit, was die katholische Kirche angeht. Alleine mit dem normalen Sonntagsgottesdienst seien die Menschen, zumal die Jungen, nicht mehr zu erreichen. Deshalb versucht die KLB, die eigentlichen traditionellen Inhalte moderner zu präsentieren. Der Kern bleibt unberührt, denn es geht der Organisation darum, dem christlichen Glauben im Alltag wieder mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dafür müsse halt manches etwas moderner gestaltet werden, beteuert das Team der KLB-Verantwortlichen im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Bemühen ging wohl schon so weit zu überlegen, wie die Vorsitzende zugibt, den Organisationsnamen möglicherweise zu ändern. Der klinge für manchen sicherlich altbacken. Doch eigentlich sei er doch sehr treffend: „Wir sind katholisch, wir sind vom Land und vor allem sind wir eine Bewegung. Wir stehen dafür, dass sich etwas bewegt. Deshalb darf man den nicht aufgeben.“
Die Katholische Landvolkbewegung existiert in der Bundesrepublik bereits seit 65 Jahren. Sie war von den deutschen Bischöfen als Bildungs- und Aktionsgemeinschaft für die Menschen im ländlichen Raum gegründet worden. Im Dekanat Günzburg besteht sie seit rund 40 Jahren. Ihre Keimzelle war die Landjugend, doch „wir wurden halt älter“, sagt Diakon Josef Mayer. Jetzt gelte es, die Tradition nicht nur zu bewahren, sondern mit neuem Leben zu erfüllen, denn der Glaube habe viel zu bieten. Christliche Werte wie etwa Familie und Gemeinschaft haben „im Alltag große Bedeutung“. Dabei sind er und das KLB-Team davon überzeugt, dass es keine vergebliche Liebesmüh‘ wäre, kirchenferne Menschen zu umwerben, denn es gebe nach wie vor ein sehr großes Bedürfnis nach Spiritualität und somit viele Anknüpfungspunkte. „Wir müssen eben näher hin zu den Menschen“, fordert deshalb Christine Kuhn. Das wird in Zukunft noch wichtiger, denn angesichts des Priestermangels müssen sich noch mehr Kirchengemeinden zu Pfarreiengemeinschaften zusammenschließen, was bei wachsenden Entfernungen der Gemeinsamkeit im Glauben nicht unbedingt guttut.
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