
Wie ein Allgäuer die Welt sieht

Maxi Schafroth philosophiert in Leipheim über den Unterschied zwischen Schwaben, Oberbayern und Norddeutschen
„Wir haben eine große Vielfalt in Deutschland. Das sieht man auch hier im Publikum. Hier sitzen Dicke, Dünne, Schöne und Ulmer“. Das ist einer der ersten Sätze des Allgäuer Kabarettisten Maxi Schafroth bei seinem Gastspiel im ausverkauften Leipheimer Zehnt-stadel. In seinem aktuellen Programm „Faszination Bayern“ setzt er sich mit der Vielfalt in Deutschland auseinander. Dabei referiert er aber nicht – wie der Titel des Programms vermuten ließe – über die Differenzen zwischen den drei bayerischen Stämmen. Dennoch unterhält er das Publikum bestens, indem er das Thema auf zwei Arten und Weisen beleuchtet.
Zunächst zeigt er die Unterschiede zwischen Schwaben und Oberbayern auf. Wenn man ihm etwas schenke, so Schafroth, werde ein Oberbayer sofort das Geschenk annehmen. Seine schwäbische Mutter hingegen werde – an ihrer eigenen Bescheidenheit leidend – beim Angebot eines Geschenks minutenlang herumdrucksen: „Aber mir doch net!“ Dann erläutert er die Unterschiede zwischen den Allgäuern und den Touristen aus Norddeutschland. Wenn die Touristen aus Norddeutschland mit ihren Kindern zum Skifahren gehen, dürfen die Kinder in einer Hütte Mittagessen. Der Allgäuer Vater hingegen hat für so etwas keine Zeit, denn er möchte den Tagesskipass ökonomisch optimal ausnutzen. Aber die Allgäuer Kinder haben auch Vorteile gegenüber den Norddeutschen. Diese packt Schafroth in einen Schulaufsatz zum Thema „Touristen“: „Die Touristen haben keine Hornhaut an den Händen, weil sie nix arbeiten. Sie wollen aber trotzdem gerne im Stall mithelfen. Dann bekommen sie rote Augen von der Luft“. Ein Nebenthema des Abends ist die Münchner und Starnberger Schickimicki-Szene, mit der das Allgäuer Dorfkind Schafroth während seiner Banker-Ausbildung in der Landeshauptstadt in Kontakt kam. So referiert er über oberbayerisches Frühlingsbrauchtum: „Im Landkreis Starnberg wird der ärmste Bürger zuerst durchs Dorf getrieben, dann mit der Steuererklärung an den Maibaum gefesselt und mit Trüffeln beworfen.“
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