
Nicht nur Lkw-Fahrer: Auf den Straßen sind zu viele abgelenkt
Gerne wird über Lastwagenfahrer geschimpft, so auch nach dem tödlichen Unfall auf der A8. Dabei ist das Verhalten manches Brummi-Lenkers nicht das einzige Problem.
Wer regelmäßig auf der Autobahn ist, sieht es ständig: Lastwagen, die kurz vor einem anderen Fahrzeug ausscheren – gerne, ohne zu blinken –, oder die so wenig Abstand halten, dass nicht mal ein Smart dazwischen passen würde. Auch das Blockieren von zwei Spuren über Kilometer hinweg bei „Elefantenrennen“ kann einen ärgern.
Und so wurde, kaum dass die Meldung zum schweren Unfall auf der A8 zwischen Burgau und Günzburg veröffentlicht war, über eben diese Themen hitzig im Internet diskutiert. Dabei geht es um subjektive Eindrücke, die objektiven Zahlen aber sagen zumindest eines aus: An Unfällen im Dienstgebiet der Autobahnpolizei Günzburg sind Lkw nicht überproportional oft beteiligt, im Gegenteil.
Bei der Diskussion darf man einige Dinge nicht außer Acht lassen. Beispielsweise, dass wir alle zum zunehmenden Güterverkehr auf der Straße beitragen, wenn wir kräftig im Internet bestellen – die Ware, die am besten gestern zu Hause ankommen soll, muss schließlich geliefert werden. Eine Verlagerung von möglichst vielen Transporten auf die Schiene ist zudem etwas, was die Politik dringend anpacken muss.
Zum anderen sind nicht nur Lkw-Fahrer abgelenkt, indem sie etwa aufs Handy schauen. Grundsätzlich muss jeder vorausschauend und konzentriert fahren. Dass dies auch Auto- und Motorradlenker nicht tun, ist ebenfalls täglich auf den Straßen zu erleben.
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