Wo bitte geht’s zum nächsten Funkloch?
Die Fortsetzung des Schwablantis-Programms widmet sich vergnügt-kritisch einer digitalisierten Welt, die nicht immer hält, was sie verspricht
In der Burgauer Kapuzinerhalle ist am Donnerstagabend eine schwäbische Gegenbewegung geboren worden. Während in der digitalen Welt jeder immer noch schneller unterwegs sein will und die Versteigerung für die Frequenzen der fünften Mobilfunkgeneration in Deutschland gerade im Gange ist, bremsen die „Schwablantiker“ – bestehend aus der Band 8872 (Hermann Skibbe, Markus Kraus, Michael Smalko, Martin Köhler) und dem Schorsch (Karl Bader) – in ihrem neuen Programm „Aufgetaucht“ die Facebook- und Instagram-Hysterie. Nicht wegen möglicher Gesundheitsgefahren. Die Sache ist persönlicher Natur und hat mit Schorschs Freundin Inge aus Ingingen zu tun, die sich lieber in der Cyberwelt vergnügt anstatt mit dem schwäbischen Urgestein (Markenzeichen: Filzhut, Blaumann, Gummistiefel) auszugehen. Der Mann in den 40-ern, der immer noch gerne im Hotel Mama wohnt, weil dort so gut gekocht und die Wäsche gemacht wird, fasst sich ein Herz und setzt seinen Plan in die Tat um: Er fährt mit Inge nicht, wie versprochen zum Apple-Shop, sondern in die Westlichen Wälder auf der Suche nach Zeit füreinander; mit anderen Worten: auf der Suche nach einem formidablen Funkloch.
Band-Gründer Skibbe hat die „Schwablantis“-Geschichte, die 2017 mit sechs ausverkauften Konzerten in Burgau sichtbar wurde, fortgeschrieben – und diesmal nicht nur auf den Schwaben-Bonus gesetzt, den er in der Region und erst recht in seiner Heimatstadt erwarten darf. Der kreative Kopf des Quartetts, das mit dem jungen Elias Smalko (Keyboard) und Thommi Stottrop (Schlagzeug) verstärkt wurde, hat die Digitalisierung beleuchtet – und den Verlust in einer dadurch rasant gewordenen, realen Welt, der die Folge dieser offenbar unaufhaltbaren Entwicklung ist.
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