Säuferseele gegen Satansweib
Bekannt ist Franz Bühler als Kirchenmusiker. Dass er auch comedy-tauglich ist, wollte der Burgauer Kammerchor mit seiner Sanges-Posse „Sein letzter Rausch“ beweisen.
Wenn es den Rausch nicht gäbe – erfinden müsste man ihn deswegen nicht unbedingt. Er ist existent! Verbunden mit der Gretchenfrage: Gibt es ein Leben nach dem Suff? Gibt es. Ja. Aber erst nach drei Akten, satten drei Stunden Aufführungsdauer und zwei ausgedehnten Pausen.
Innerhalb seines 50-Jahre-Jubiläums schloss der Kammerchor Burgau seine umfangreiche Franz-Bühler-Präsentation (unsere Zeitung berichtete) mit einer spitzenmäßigen Überraschung ab, dem Beweis nämlich, dass Pater Gregor Bihler, alias Abbé Bihler, alias Musikdirektor François Bilhler, alias Domkapellmeister Franz Bühler neben – größtenteils in Vergessenheit geratenen – Werken der musica sacra auch Opern, Operetten, Singspiele und Possen konnte. Mehr als 200 Jahre lagen vergraben, vergessen und konserviert im Archivstaub des Klosters Ursberg, 300 vergilbte, handschriftlich verfasste, historische Notenblätter einer musikalischen Posse des Namens „Sein letzter Rausch“. Komponist: Priester und Domorganist F. Bühler. Wiederentdeckt vor drei Jahren von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd innerhalb eines musikwissenschaftlichen Seminars, geleitet von Prof. Dr. Hermann Ullrich. Letztmalig aufgeführt, so stellten die archäologisch motivierten, musikwissenschaftlich forschenden und sich auf ein pädagogisches Lehramt vorbereitenden Studenten fest, zum Schuljahresende 1808 auf der Schulbühne des Klosters Ursberg. Eine sensationelle Entdeckung. Gelinde gesagt.
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