Ladendetektive haben nicht nur die Kunden im Auge
Senol Sarüce und Murat Ercelik sind als Ladendetektive in vielen Märkten der Region im Einsatz. Dabei erleben sie manch Kurioses und manchmal sind nicht die Kunden die Täter.
Es sind die weniger guten Momente im Leben eines Ladendetektivs: „Heute Mittag müssen wir die Mitarbeiterin eines Supermarktes auffliegen lassen, die dort seit über 20 Jahren an der Kasse sitzt“, sagt Senol Sarüce, Geschäftsführer des Detektivbüros Ersa GmbH. Über Jahre hinweg hat die Frau ihren Arbeitgeber mittels gefälschter Leergutbons um Zehntausende Euros betrogen. Die Kassenrevision war ihr auf die Schliche gekommen. Um ihr den Diebstahl zweifelsfrei nachweisen zu können, beauftragte sie die Detektei, die Sarüce und sein Partner Murat Ercelik betreiben. Die beiden Familienväter sind auch im Krumbacher Edeka-Markt als Detektive im Einsatz.
Auf rund 3,9 Milliarden Euro summiert das von Handelsunternehmen und -verbänden getragene EHI Retail Institute den Schaden, der dem Einzelhandel im Jahr 2014 durch sogenannte Inventurdifferenzen entstand. Mit rund 2,1 Milliarden Euro geht der Löwenanteil auf das Konto von Ladendiebstählen durch Kunden. Oft sind es aber auch die eigenen Mitarbeiter die zugreifen. Laut EHI beläuft sich der Schaden 2014 auf knapp 900 Millionen Euro. Lieferanten und Servicekräfte sind für etwas mehr als 300 Millionen Euro an Warenverlusten verantwortlich. Der Rest entfällt auf organisatorische Mängel.
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