Tag der jüdischen Kultur: Als das friedliche Leben in Ichenhausen zu Ende ging
In Ichenhausen stellt die Stadtarchivarin Frauen in den Mittelpunkt ihres Rundgangs. Dass diese einst gesellschaftlich geschätzt wurden, zählte unter den Nazis nichts.
Passend zum Thema waren überwiegend Frauen erschienen. „Nachbarinnen“ hieß eine Führung von Claudia Madel-Böhringer am gestrigen Sonntagnachmittag. Die Ichenhauser Stadtarchivarin stellte bei einem knapp einstündigen Rundgang durch die Innenstadt das Leben und Wirken einiger jüdischer Frauen vor. Die meisten von ihnen waren – so wie ihre Männer und Kinder – von den Nazis in Konzentrationslagern ermordet worden. Am 20. Europäischen Tag der jüdischen Kultur konnten am Sonntag auch die ehemalige Synagoge, der jüdische Friedhof und die Ausstellung „Die jüdische Schule in Bayern von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ im Schulmuseum besucht werden.
Einst die größte jüdische Landgemeinde in Bayern
Bis zum Beginn der Nazi-Herrschaft hatten Christen und Juden in Ichenhausen ein friedliches und weitgehend einvernehmliches Miteinander gepflegt. Stellvertretend dafür steht das Lehrerehepaar Thalmann. Julius Thalmann hatte den bis heute bestehenden Turnverein gegründet und er war Kommandant der Feuerwehr. Die Stadtarchivarin: „Also ein hoch geachteter Mann.“ Seine Frau Mathilde engagierte sich nicht minder – im Roten Kreuz und im Frauenverein. Das Ehepaar steht aber auch stellvertretend für das Ende der einst größten jüdischen Landgemeinde in Bayern.
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