Landsknechte, Lagerleben und „Liebeszauber“ beim Historischen Fest
Viele Besucher nutzen die Gelegenheit und tauchen in Burgau in die Geschichte ein. Die Stadtsoldaten sind bei manchem nicht zimperlich.
Journalisten zu verhaften ist inzwischen an der Tagesordnung. Auch in Gegenden, die einmal als zivilisiert beschrieben wurden. Nun ist in Burgau erneut ein Schreiberling während des Historischen Bürgerfests von den Stadtsoldaten eingekesselt und gefangen genommen worden. „Aber warum?“ will er wissen. Schließlich hingen keine Fahndungsplakate aus. Sie handelten nur auf Befehl, die Anklage werde später verlesen, heißt es. Also wird Christian Kirstges, noch mit Block und Stift in den Händen, in die Schandgeige gesperrt und muss hinter dem Gefängniswagen durch die Straßen der Stadt laufen. Zwar wird er nicht bequem kutschiert, aber von Vorteil ist, dass ein kleines Mädchen im Wagen sitzt, zeitweise sogar eine Banane kauend. Sie zieht die ganze Aufmerksamkeit des johlenden Volks am Straßenrand auf sich, vom Schreiberling nehmen nur wenige Notiz – aber mancher Vertreter von Stadt und Rat kann (und will) seine Schadenfreude nicht verbergen. Als Journalist macht man sich nun einmal nicht viele Freunde. So geht es durch die Altstadt und zurück zum Lager der Stadtsoldaten.
Dort wird die Schandgeige entfernt. Wer die Wachen beauftragt hat und warum, bleibt ungeklärt, die Anklage wird nicht verlesen. Nachdem er einen Krug Wasser zum Trinken bekommen hat, darf der Schreiberling gehen. Einer der Soldaten muss ohnehin zum Entenzubereiten, ein anderer ist zum Stadttor abkommandiert, und so wird der kurzzeitige Gefangene zügig entlassen. Als Dank für die trotz der Umstände gute Behandlung lässt er ein paar Taler in die Schatulle der Stadtsoldaten wandern. Es hätte schließlich schlimmer sein können. Eine Kollegin weiß das nur zu gut...
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