Leidenschaft der Seele
Sangesjubel und strahlendes Blech bei der 130. Stunde der Kirchenmusik in St. Veit
So langsam tröpfelt tatsächlich die Erkenntnis durch, dass man den Namen Antonio Vivaldi zwangsläufig nicht allein mit den durch die Werbung genudelten „Vier Jahreszeiten“ in Zusammenhang bringen muss. Tatsächlich hat der rothaarige venezianische Priester, Geigenvirtuose und Komponist auch Hunderte von Konzerten geschrieben, Opern und sogar packende Kirchenmusik. Als Musiklehrer und Maestro de coro am „Pio Ospedale della Pietá“ vermittelte er ausgesetzten oder verwaisten Mädchen eine Ausbildung auf Konservatoriumsniveau, bis sie, wie es hieß, „engelsgleich sangen und spielten“. So taten es auch, unter Leitung von St. Veitskantorin Johanna Larch, die Leipheimer St. Veitskantorei, das Kammerorchester der Petruskirche Neu-Ulm und der Posaunenchor beim kleinen Jubiläum der 130. Stunde der Kirchenmusik in der Leipheimer St. Veitskirche. Im Mittelpunkt des Programms: Vivaldis wohl bekanntestes und beliebtestes kirchenmusikalisches Werk, sein zwölfteiliges, als Kantate angelegtes „Gloria in D“ RV 589.
Es beginnt, so prächtig wie mächtig, mit orchestraler und vokaler Rasanz. „Gloria in excelsis Deo“. Mit von Oktavsprüngen geprägten Motiven der Streicher, mit souverän kraftvollem Klangvokabular des Chores. Das „Et in terra pax“ dagegen verfällt in polyfon elegisch zurückgenommene Wehmut, die Johanna Larch am Pult zielsicher und vivaldi-rhetorisch in weiträumig homofonen Bogen setzt. Ein Licht freudiger Erwartung bringt das „Laudamus te“, das Berenike Huber und Iris Lutzmann in sopranistisch bewegend ausgestellten Lobgesang einbinden, bevor der Chor, in bewährt disziplinierter Weise, zum polyfon verdichteten Fugato des „Propter magnam“ ansetzt.
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