Nüßlein: Ditib soll sich von Einfluss Erdogans distanzieren
Plus Der Bundestagsabgeordnete will ein Bekenntnis, dass der Islamverband nicht vom türkischen Präsidenten gesteuert ist. In Burgau haben beide Seiten miteinander über das schwierige Thema geredet.
Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei im Sommer 2016 hatte Auswirkungen bis in die Region. Gegner und Befürworter des Geistlichen Fethullah Gülen, den der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan für den Drahtzieher hält, gerieten auch hier aneinander. Der Imam aus Burgau habe Gemeindemitgliedern sogar geraten, sich von „Verrätern“ wie dem Erzfeind des türkischen Präsidenten fernzuhalten, hatte damals der Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein (CSU) kritisiert – was der Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Burgau, der zum Islamverband Ditib gehört, zurückwies. Er warf dem Abgeordneten vor, nicht zuerst mit ihm gesprochen zu haben, bevor er an die Öffentlichkeit ging. Kurz darauf trafen sich beide doch noch zum Gespräch – und wiederholten das nun mit Vertretern von Ditib aus Burgau, Günzburg und Thannhausen, stellvertretend für die anderen Ditib-Vereine aus dem Landkreis Günzburg, und aus Illertissen.
Dem Politiker ging es darum, wie stark der Einfluss Erdogans auf Ditib-Mitglieder in der Region ist, und sie wollten sich Gehör verschaffen, weil sie diskriminiert würden. Nüßlein betonte, dass er zu den wenigen gehöre, die wüssten, dass es nicht den einen Islam gebe. Doch man könne nur dann ernsthaft über die Anliegen der Ditib-Mitglieder sprechen, wenn die Kulturvereine nicht aus der Türkei gesteuert würden. Man müsse sich die Frage stellen, ob man eine Religionsgemeinschaft oder das Sprachrohr einer Nation sein wolle. Die Diskussion, ob der Islam zu Deutschland gehöre, sei ihm „zu blöd“. Ein Islam, der sich auf die Scharia bezieht, könne aber keinesfalls zur Bundesrepublik gehören. „Dem Christentum hat die Aufklärung gut getan, der Islam in Europa braucht sie auch.“
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