Peitschen mit Überschallknall
Unsere Redakteurin versucht sich an einer alten Tradition, der Kunst des Goißlschnalzens. Hier sind Taktgefühl, technisches Geschick und eine lockere Hand gefragt.
Eigentlich hätten mich die Herrschaften umgehend wieder heimschicken müssen. Mein Aufzug – Jeans, Turnschuhe und Jacke – passt so gar nicht dazu, auch wenn es der Redakteurin angesichts der dunklen Wolken und ersten fallenden Regentropfen passend erschien. Schließlich ist Treffpunkt unter freiem Himmel auf einem Hof am Brandfeld bei Ichenhausen. Hier wird eine altehrwürdige Kunst praktiziert, die Tradition des Goißlschnalzens zu der die Peitsche genauso dazugehört wie die zünftige Tracht. Für mich wird eine Ausnahme gemacht. Nicht nur kleidertechnisch, sondern auch sprachlich. Für die „Neigschmeckte“ muss so mancher schwäbische oder urbayerische Begriff des Peitschenknallens erst ins Hochdeutsche übersetzt werden.
Walter Blasi als Vorsitzender der Ichenhauser Goißlschnalzer erbarmt sich der blutigen Anfängerin. Schließlich ist auch er erst verhältnismäßig kurz dabei, seit 2014. Damals sei ein Engpass gewesen, er sei zufällig reingeschlittert und dabei geblieben. Er scheint Mitgefühl zu haben und leiht großzügig eine seiner Peitschen aus. Eine habe er schon auf Reserve, sagt er und lacht. „Die wo mehr Geld han, han drei, wer knickerig isch, hat nur zwei“, ruft jemand dazwischen. Aber halt, wie heißt das Gerät eigentlich korrekt? Goaßl auf bayerisch und Goißl auf schwäbisch, ganz einfach also. Wobei die Schwaben, die das Peitschenknallen heute noch ausüben, deutlich in der Minderheit sind.
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