In der Ausbildung müssen auch Polizeischüler zum "Randalierer" werden
Plus In einer neuen Serie blickt unsere Redaktion hinter die Kulissen der Polizei. In der ersten Folge geht es nach Königsbrunn: zur "Polizeischule".
Sie ist da, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Doch die Polizei wird zunehmend nicht mehr als Freund und Helfer wahrgenommen. Einsatzkräfte werden immer häufiger beleidigt und verletzt. Gerade in sozialen Medien wird ihre Arbeit kritisiert – wie nach einem Schusswaffengebrauch im Frühjahr dieses Jahres in Krumbach. Doch wie arbeiten die Beamtinnen und Beamten? Wie werden sie ausgebildet? Und was machen die Attacken mit ihnen? Ein Blick hinter die Kulissen der Polizei im Landkreis Günzburg. In dieser Folge geht es um die Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn.
Auf den ersten Blick wirkt alles friedlich. Fußballfans sind auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Stadion, der FC Augsburg spielt gegen den VfB Stuttgart. Doch zwei Polizisten fällt bei einem etwas auf: Er trägt eine Hakenkreuzbinde am Arm und ein SS-Zeichen am T-Shirt. Kaum dass sie ihn ansprechen, wird die Situation hitzig. Weil einer der Beamten eine Bodycam trägt, also eine kleine Videokamera an der Uniform, reagiert der Fan aggressiv. "Überwachungsstaat", brüllt er. "Ich weiß schon, wie weit ihr seid." Statt den Polizisten den geforderten Ausweis zu zeigen, ruft er "Servus, Sieg heil!" in die Kamera. Als er wiederholt die Aufforderung ignoriert, sich auszuweisen, reicht es den Beamten: Sie wollen ihn an einer Wand durchsuchen, woraufhin er sich jedoch massiv wehrt - und dann zu Boden gebracht und gefesselt wird.
Diese Situation kann immer wieder vorkommen, dieses Mal ist sie aber gestellt. Mehrere Polizeianwärter am Standort Königsbrunn bei Augsburg müssen nach der Theorie jetzt in der Praxis zeigen, dass sie wissen, wie sie sich durchsetzen können - und wie weit sie gehen dürfen. Alleine 16 theoretische Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten drehen sich darum, wann die Beamten Gewalt anwenden dürfen - und in welchem Maß. Der Fan wird hier von einem Kollegen gespielt, weitere "Azubis" schauen zu, machen sich Notizen und werden später das Vorgehen bewerten. So geht das mehrfach reihum, bis alle alles durchgespielt haben. Was im Alltag kaum zu sehen ist: Hier werden die Dienstmützen getragen. Das ist eigentlich Vorschrift, auch um besser gesehen zu werden. Doch wenn sie im Einsatz eher hinderlich wären, dürfen sie im Streifenwagen bleiben.
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