Volksbegehren: Noch ist die Artenvielfalt groß
Matthias Luy vom Landesbund für Vogelschutz erklärt in Günzburg, warum weniger Mücken auch für andere Tiere eine Gefahr sind.
William Shakespeare hatte noch leicht reden. „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“, heißt es in seiner Tragödie „Romeo und Julia“. Um literarische Feinheiten ging es am Freitagabend freilich nicht. Im Forum am Hofgarten stand vielmehr die Frage im Raum: Wer hat zuletzt eine Lerche gesehen, wer den Gesang einer Nachtigall gehört? Vögel, Insekten und Amphibien sind auf dem Rückzug, vielen Wildpflanzen geht es ähnlich schlecht. Der weitere Verlust heimischer Arten soll mit dem Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ gestoppt werden. Grüne, Günzburger Bürgerliste, Landesbund für Vogelschutz und der Verein Faszination Regenwald hatten zu einer bestens besuchten Infoveranstaltung eingeladen.
Auch vor der Haustüre greift das Artensterben um sich
Bernhard Lohr, Arzt und Biologe aus Reisensburg, hatte die zahlreichen Besucher in doppelter Funktion begrüßt. Er ist Mitglied der Grünen und Vorsitzender des Vereins Faszination Regenwald (hier lesen Sie mehr dazu). Was ist nicht alles bedroht? Panda, Nashorn, Tiger und Orang-Utan zum Beispiel. Sie sind so etwas wie die Symbolfiguren des Artensterbens, irgendwie dann aber doch fernab. „Auch vor der Haustür“, so Lohr, greife das Artensterben in katastrophaler Weise um sich. In den vergangenen 25 Jahren sei der Bestand an Insekten um 75 Prozent zurückgegangen, vor allem Feld-, aber auch Waldvögel seien buchstäblich im Sinkflug. In vielen Regionen Bayerns seien zahlreiche Vogelarten kaum noch zu finden, ähnlich wie Amphibien – Frösche, Molche, Unken oder Lurche. Wälder seien vielfach reine Fichtenäcker, in einer ausgeräumten, landwirtschaftlich intensiv und industrialisiert genutzten und damit ökologisch verarmten Landschaft werde einer vielfältigen Fauna und Flora immer mehr die Grundlage entzogen. Das alles sei nicht schicksalhaft über Mensch und Natur gekommen, betonte Lohr. Fehlentwicklungen könnten auch wieder korrigiert werden. Über das laufende Volksbegehren solle deshalb die bayerische Politik veranlasst werden, mehr als bisher für den Erhalt der Artenvielfalt zu tun.
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