Was sich Bauherren alles herausnehmen
Jettingen-Scheppachs Bürgermeister hat noch nie eine solche Fülle von Bauanträgen auf den Tisch bekommen. Warum er bei so manchem Fingerspitzengefühl vermisst.
Die Liste der Bauanträge war in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses so lang, dass Jettingen-Scheppachs Bürgermeister Hans Reichhart sie als „gigantisch“ bezeichnete. Eine solche Fülle von Bauvorhaben habe er in seiner 40-jährigen Zeit als Kommunalpolitiker noch nie erlebt, und das noch dazu in der Sommerzeit, wo für gewöhnlich die Zahl der Anträge deutlich zurückgehe. Doch in all die Freude über die Baufreudigkeit von Bürgern und Firmen mischte sich auch eine Spur Ärger und Kritik. Es sei auffällig, dass so mancher Bauherr in jüngster Zeit Fingerspitzengefühl vermissen lasse und an Grenzen gehe oder sie auch gerne mal überschreite.
Für das größte Kopfschütteln sorgte im Gremium der Antrag der Fix Bau und Immobilien GmbH, die an der Hauptstraße in Scheppach in unmittelbarer Nähe der Mindeltal-Schulen zwei riesige Mehrfamilienhäuser hochziehen will. Als Reichhart eine Grafik des geplanten Projekts zeigte, dachten mehrere Räte im ersten Moment, eine Ansicht des Schulgebäudes vor sich zu haben. Auf 1028 Quadratmeter Fläche sollen sich die zwei Häuser mit elf Wohneinheiten erstrecken. „So eine Masse ist undenkbar“, entfuhr es Bürgermeister Reichhart. Die Gemeinde sei nicht die kleinlichste, ihr und vor allem den Nachbarn aber so etwas vor die Nase setzen zu wollen, sei schlichtweg eine Zumutung. Reichharts Vorschlag, dass sich der Rat ein Bild vor Ort machen solle, wies Holger Löchle (Jungbürger) zurück: „Da gibt es nichts zu diskutieren, da braucht man gar nicht rausfahren.“ Auch Herrmann Högel (CSU) war der Ansicht, dass ein solcher Bau überhaupt nicht ins Ortsbild passe. Einstimmig wurde der Antrag abgewiesen.
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