Wenn die Klinik nach Hause kommt
Seit zehn Jahren gibt es beim Günzburger Bezirkskrankenhaus eine Alternative zum stationären Aufenthalt. Und ein Angebot, das sich speziell an Gesunde richtet
Die Visite beginnt an der Haustüre – und manchmal findet sie gleich ganz dort statt. Ein Team des Bezirkskrankenhauses Günzburg bringt seit zehn Jahren die Behandlung direkt zu den Patienten nach Hause. Home Treatment heißt der Bereich, mit dem das BKH in Süddeutschland eine Vorreiterrolle übernommen hat. Das Ziel: Menschen, die an schweren psychischen Erkrankungen leiden, einen Klinikaufenthalt zu ersparen.
Grundvoraussetzung dafür ist: Die Patienten müssen damit einverstanden sein, dass die Teams, die immer entweder aus zwei Pflegekräften, einem Arzt und einer Pflegekraft oder einer Pflegekraft und einer Sozialpädagogin bestehen, zu ihnen in die Wohnung kommen. Teammitglied Iris Zimmermann gibt zu: „Manchmal haben wir auch die ersten Termine auf der Treppe vor dem Haus verbracht. Aber es wird besser.“ 30 Patienten sind es mittlerweile, die gleichzeitig behandelt werden, im Umkreis von gut 30 Kilometern um Günzburg und auch darüber hinaus. Menschen in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm, Dillingen, Augsburg, teilweise auch in den baden-württembergischen Kreisen Heidenheim, Ulm und Alb-Donau-Kreis stehen auf der Besuchsliste. Seit 2013 gibt es das Home Treatment auch in Donauwörth, wo die bisherige Günzburger Zweigstelle mittlerweile eigenständiges Bezirkskrankenhaus geworden ist. Laut Dr. Karel Frasch werden hier sechs bis acht Patienten zeitgleich betreut, das Donauwörther Team fährt dazu bis zu 41 Kilometer weit. Die meisten Patienten, die das Home Treatment nutzen, sind Frauen, mehr als die Hälfte von ihnen hat mehrfache Diagnosen psychischer Erkrankungen.
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