Wenn Angehörige an Weihnachten sterben: Dieses Team gibt Beistand
Es ist immer schlimm, einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber um Weihnachten ist das für Angehörige noch traumatischer. Das Kriseninterventionsteam hilft.
Der Einsatz am 27. Dezember 2012 beschäftigt Andrea Berchtold noch immer. Damals waren am Bahnübergang an der Ulmer Straße in Günzburg zwei 15 Jahre alte Mädchen von einem Zug erfasst und getötet worden. „Eine 16-Jährige, die Schwester eines der Opfer und die beste Freundin des anderen Mädchens, überlebte, erlitt aber wie der Lokführer einen schweren Schock“, hatte unsere Zeitung damals geschrieben. Im Einsatz waren unter anderem nicht nur die Polizei, die Feuerwehr und der Rettungsdienst, sondern auch das Kriseninterventionsteam, kurz KIT, das Berchtold 2006 gegründet hatte. Wenn sich der Tag jährt, „kommt alles wieder hoch“. Abgesehen von dem Unglück ist die Advents- und Weihnachtszeit für Einsatzkräfte ohnehin alles andere als besinnlich.
Immer wieder werden die Ehrenamtlichen vom KIT etwa gerufen, wenn Reanimationen von Menschen erfolglos sind. Und die Feiertage, die doch mit die schönste Zeit des Jahres sein sollen, zum prägenden Einschnitt im Leben der Angehörigen werden. Die Tage werden ihre Bedeutung erst einmal verlieren, wenn nicht gar für immer. Berchtold und ihre Tochter Nicole Fritz, die ebenfalls im Team aktiv ist, wissen es daher umso mehr zu schätzen, wenn es bei ihnen zu Hause allen gut geht, „kleine Probleme werden da unwichtig“, sagt Berchtold.
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