Wie Bürger aus dem Landkreis Günzburg die deutsche Wiedervereinigung erlebt haben
Plus Es gibt Daten und Ereignisse, die haften bleiben - so wie der 3. Oktober 1990 und der Vortag. Sechs Personen haben notiert, was sie erlebt, wie sie gefühlt haben damals.
Theo Waigel, damals Bundesfinanzminister: Am Morgen des 2. Oktober flog ich von Oberpfaffenhofen nach Hamburg, um am Parteitag der CDU teilzunehmen. Von Hamburg ging es nach Schwerin zu einer Kundgebung am alten Garten. Mit dem Hubschrauber flog ich nach Berlin-Schönefeld und von dort wurde ich zum Reichstag gefahren, wo noch eine Sitzung der CSU-Landesgruppe, gemeinsam mit der DSU, stattfand. Um 21 Uhr begann dann der große Festakt im Schauspielhaus. Kurt Masur dirigiert die Neunte Symphonie von Beethoven, unsere Europa-Hymne.
Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, hält eine Abschiedsrede. Zu Fuß bewegen wir uns zum Reichstag, wo um Mitternacht die deutsche Flagge gehisst wird und die Nationalhymne ertönt. Vor dem Reichstag stehen Hunderttausende begeisterter Deutscher. Später steckt mir der sowjetische Botschafter Terechow seine Visitenkarte zu mit der Bitte, mich eine Minute sprechen zu können. Er teilt mir mit, der Überleitungsvertrag über den Abzug aller sowjetischen Streitkräfte sei unterschriftsreif. Am 9. November unterzeichnen wir beide den ersten völkerrechtlichen Vertrag des wiedervereinigten Deutschlands. Wir vereinbaren, dass in dreieinhalb Jahren alle sowjetischen Soldaten und ihre Waffen in die Sowjetunion zurückkehren.
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