Zwölf Stämme: Sieben Kinder aus Förderungswerk abgeholt
Drei Familien waren in der Dürrlauinger Einrichtung seit September untergebracht.
In einer Polizeiaktion sind gestern in den Morgenstunden sieben Kinder der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme aus dem Förderungswerk St. Nikolaus in Dürrlauingen abgeholt worden. Den Eltern wurde vorläufig das Sorgerecht entzogen. Seit September waren drei Mütter mit ihren Töchtern und Söhnen im Mutter-Kind-Haus der Einrichtung untergebracht. Dies bestätigte das zuständige Landratsamt Donau-Ries gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.
Die Behörde reagierte damit auf einen Beschluss, den das Amtsgericht Nördlingen im September gefasst hatte: Damals wurden etwa 40 Kinder aus den Anwesen der Glaubensgemeinschaft in Klosterzimmern bei Nördlingen und in Wörnitz in Mittelfranken geholt. Es besteht der Verdacht auf Kindesmissbrauch. Den Sektenmitgliedern wird vorgeworfen, dass sie ihre Kinder mit Stöcken und Ruten schlagen würden. Die Staatsanwaltschaft Ausburg ermittelt wegen Misshandlung Schutzbefohlener und gefährlicher Körperverletzung. Während knapp 40 Kinder in Heime und zu Pflegefamilien gebracht worden sind und dort seit knapp drei Monaten leben, durften drei Mütter vorerst bei ihren Kindern bleiben, denn drei ihrer Kinder wurden noch gestillt. Die Familien wohnten seitdem im Mutter-Kind-Haus des Förderungswerks St. Nikolaus in Dürrlauingen, teilt die Sprecherin des Landratsamts Donau-Ries, Gabriele Hoidn, mit. Man habe den stillenden Müttern noch Zeit geben wollen, ihre Kinder abzustillen. Jetzt sei der Beschluss des Amtsgerichts aber vollzogen worden. Mitarbeiter des Jugendamts und der Polizei holten die Kinder im Alter zwischen einem und neun Jahren am Montagmorgen aus der Einrichtung ab. Wohin sie gebracht worden sind, wollte das Landratsamt Donau-Ries nicht verraten. Im Moment dürfen die Eltern ihre Kinder nicht sehen.
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