Erste medizinische "Koma-Leitlinie" trägt die Handschrift aus Burgau
Plus Für Menschen mit schwerer Hirnschädigung ist die neuropsychologische Frührehabilitation eine Chance. Erstmals gibt es dafür wissenschaftliche Leitlinien aus Burgau.
Den 19. September 1987 wird der Augsburger Unternehmer Max Schuster niemals vergessen. An diesem Tag kam er an einer Unfallstelle vorbei, erkennt den Motorroller und findet daneben seine schwer verletzte Tochter. Sie wird reanimiert und intensivmedizinisch behandelt. Trotz schwerster Schädel-Hirn-Verletzungen überlebt sie, bleibt aber im Wachkoma. Von den Ärzten wird sie aufgegeben. Was in Deutschland Ende der Achtzigerjahre noch als unmöglich galt, fand Schuster in den USA und der Schweiz: Eine Rehabilitation für Menschen mit schwersten Hirnschäden, die seiner Tochter half. Vor diesem Hintergrund wurde Schuster zum Pionier und etablierte mit der Gründung des Therapiezentrums Burgau die Nachsorge für Menschen mit schwersten Hirnschädigungen in Deutschland. Auf diesem Fachgebiet gibt es jetzt einen weiteren Meilenstein, der ebenfalls die Handschrift aus Burgau trägt.
Nach vierjähriger Arbeit ist nun eine erste deutschsprachige Leitlinie zum Thema „Neurologische Rehabilitation bei Koma und schwerer Bewusstseinsstörung im Erwachsenenalter“ veröffentlicht worden. Ausgearbeitet wurde diese von Vertretern von 18 Fachgesellschaften unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR). Der Chefarzt des Therapiezentrums Burgau, Professor Dr. Andreas Bender, leitet diese Projektgruppe. "Der Fachbereich ist seit Langem mein Forschungsschwerpunkt. Daher hatte ich der DGNR den Vorschlag gemacht, die Leitlinien zu entwickeln." Natürlich wurden Patienten auch schon vor den Handlungsempfehlungen behandelt und natürlich gab es auch schon Wissen darüber, erklärt der Chefarzt. Die Rehabilitation dieser Patienten werde von Klinik zu Klinik unterschiedlich durchgeführt. Mit der Leitlinie habe man erstmals evidenzbasierte Therapieempfehlungen geschaffen. "Wir haben gründlich und systematisch die weltweit zur Verfügung stehende Literatur überprüft."
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