Herr Prado, Herr Yaremchuk, Herr Kalb, wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, eine Doku über das stillgelegte Kernkraftwerk in Gundremmingen zu machen?
JOÃO PEDRO PRADO: Anton kommt aus der Ukraine, ich aus Brasilien. Als Abschlussprojekt an der Filmuniversität Babelsberg in Potsdam wollten wir einen Film über Atomkraft machen. Und über Google bin ich zufällig auf einen Artikel der Günzburger Zeitung über Gundremmingens früheren Pfarrer Richard Harlacher gestoßen, und dass er immer diese Kalender mit eigenen Bildern gemacht hat. Ich habe dann noch andere Artikel über ihn entdeckt und immer mehr über Gundremmingen herausgefunden. Wir hatten also Protagonisten für unsere Doku, jetzt brauchten wir nur noch eine Produktionsfirma, wir wollten das unbedingt mit jemandem aus der Region machen. Dann sind wir bei Michael gelandet und haben ihm unsere Idee vorgestellt.
MICHAEL KALB: Das war schon lustig. Die beiden haben mich über eine Filmemacherin kontaktiert und dann fiel plötzlich das Wort „Gundremmingen“. Ich bin da in der Nähe groß geworden, das Akw ist Luftlinie vielleicht 20 Kilometer von meinem Elternhaus entfernt. Ich war zum Beispiel in Günzburg beim Kieferorthopäden und wenn wir an der Autobahn vorbeigefahren sind, sah ich jedes Mal das Atomkraftwerk. Das war immer sehr präsent in unserer Gegend.
PRADO: (lacht) Und dann kommt ein Brasilianer und schlägt vor, einen Film über deine Heimat zu machen…
KALB: Das war schon skurril, aber ich fand die Idee mit der Doku spannend. Alle Filme, die ich bisher gemacht hatte, haben auf eine gewisse Art und Weise einen Heimatbezug. Außerdem fand ich die Vorstellung sehr witzig, wie João und Anton in Gundremmingen aufschlagen und wir gemeinsam drehen.
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