„Frieden, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich. Wir müssen etwas dafür tun.“ Das machte Brigadegeneral Ralph Meyer im Freihalder Sportheim deutlich. Der Vertreter der Bundeswehr bei Nato und EU in Brüssel, der in Wettenhausen wohnt, sprach - anlässlich 80 Jahren Kriegsende - auf Einladung des Krieger- und Soldatenvereins Freihalden vor 60 Zuhörern über die Bedrohung des Westens durch Putin.
„Unser Land und die transatlantische Allianz sind bedrohter denn je.“ Zumal wegen Trumps Politik seien alle 27 EU-Staaten aufgefordert, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken, um wehrhaft gegen Russlands Aggression zu sein. Deutschland komme dabei eine Schlüsselrolle zu: „Unsere Partner erwarten von uns Stärke und Führung.“ Niemand in der Nato sei besorgt wegen eines vermeintlichen Wiederaufstiegs des Landes der NS-Täter, so Meyer. Putin verstehe nur die „Sprache der Stärke und Konsequenz“, das Völkerrecht sei ihm egal. Abschreckung gegen den Despoten im Kreml, der sein Land immer weiter hochrüstet, werde mit nur 183.000 deutschen Soldaten – der aktuellen Ist-Stärke der Bundeswehr – nicht gelingen. Deshalb „brauchen wir eine Wehrpflicht“, sprach Meyer eine unbequeme Wahrheit aus. Ihm schwebt eine sechsmonatige Grund- und Spezialausbildung der neuen Rekruten innerhalb einer generellen Dienstpflicht vor - und zwar für junge Männer und Frauen. Zusätzlich müssten Reservisten verstärkt mobilisiert werden, so Meyer. Regelmäßige Wehrübungen seien absolut notwendig.
Für die damit verbundenen Ängste zeigte Meyer, der selbst Vater ist, Verständnis und versicherte mit den Worten des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt: „Dieser Staat wird die Wehrpflichtigen nicht missbrauchen!“ Die Besucher zeigten sich beeindruckt von den Ausführungen des hohen Offiziers. Moderator Hans Reichhart sen., Initiator Jürgen Bigelmayr und Vereinsvorsitzender Christoph Schmid baten abschließend alle Anwesenden, Meyers Botschaft in die Bevölkerung hinauszutragen.
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