
SPD Günzburg setzt auf Günzburger "Wir-Gefühl"

Plus Die aktuellen Krisen stellen die SPD Günzburg vor neue Herausforderungen. Beim Neujahrsempfang blickt Oberbürgermeister Jauernig dennoch zuversichtlich auf 2023.

"Wir sind wieder zurück." Mit diesen Worten begrüßte Ortsvorsitzende Simone Riemenschneider-Blatter nach zwei Jahren Corona-Zwangspause am Sonntag die Gäste des SPD-Neujahrsempfangs. Diese Jahre seien schwer gewesen und stellten die Partei auch in dem noch jungen Jahr 2023 vor neue Herausforderungen. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sprach in seiner Rede über die besorgniserregenden Entwicklungen innerhalb Europas und der Welt – aber auch darüber, wie der Landkreis neuen Herausforderungen standhalten möchte.
Besonders auf kommunaler Ebene stellte Jauernig dabei fest, dass Günzburg „dem Gegenwind gut standgehalten“ habe. Er erklärte jedoch auch, dass Inflation, Kriege und Klima nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch ihn und seine Partei vor neue Aufgaben gestellt hätten. In unsicheren Zeiten erwarte man „einen Schutz, eine Begleitung, eine Hilfe durch Staat und Stadt“. Insbesondere die Folgen des russischen Angriffskrieges im vergangenen Jahr blieben Teil einer unsicheren Lebensrealität der Günzburger. Trotz gelobter erfolgter Hilfemaßnahmen, wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen seitens der Regierung müsse man sich jedoch auch im Landkreis an die eigenen Tugenden erinnern: Zuversicht, Innovationskraft, Mut, Solidarität, Gemeinsinn und das starke Günzburger „Wir-Gefühl“.
Jauernig: „Große Politik wird hier in Günzburg gemacht“
Der SPD-Politiker zeigte in seinem Rückblick auch erfreuliche Neuerungen durch gelungene Stadtpolitik auf. Zahlreiche Projekte rund um Sicherheit, Inklusion und das Wachstum der Stadt könne man demnach verzeichnen. Nachdrücklich stellte Jauernig hierbei die ersten Bebauungspläne rund um das Goerlich-Areal heraus. Dieses soll beispielsweise dem Ziel dienen, die Attraktivität der Innenstadt als Wohn-, Dienstleistungs- und Handelsplatz zu steigern. Jauernig betonte, dass die Stadt Günzburg die Forderungen aus Berlin umgesetzt habe, während es auf Bundesebene versäumt worden sei. "Große Politik wird hier in Günzburg gemacht", so Jauernig.

Die anstehenden Aufgaben der SPD auf kommunal-politischer Ebene zeigen sich neben einer kritischen Wohnraumsituation und Ausstattung von Bildungseinrichtungen in Bayern zudem im Notstand von Pflege und der Energiekrise. „Es gibt viel zu tun“, war das knappe, aber prägnante Fazit der Landtagsabgeordneten und SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Simone Strohmayr, „man muss es nur einfach auch tun“. Diesbezüglich gelte es Offenheit gegenüber Technologien aufzubringen, aber auch realitätsbezogen zu planen und zu handeln, so Jauernig. Dass es oftmals klug sei, Innovationen mit mutigen Investitionen voranzutreiben, habe sich in der Kreisstadt beim Areal Pro gezeigt. Heuer will die SPD besonders auf die Sanierung und Modernisierung in Bildungs-, Sport- und Betreuungseinrichtungen setzen, wobei auch bestehende Einrichtungen wie das Kreiskrankenhaus unterstützt werden sollen. Hinsichtlich der steigenden Einwohnerzahlen hat die Stadt Jauernig zufolge bereits 2022 reagiert und 100 neue Wohneinheiten gebaut. Durch die neue soziale Bodenordnung soll weiterer bezahlbarer Wohnraum am Auweg geschaffen werden.
Mit den anstehenden Landtags- und Bezirkswahlen wird 2023 ein spannendes politisches Jahr. Landtagskandidat Achim Fißl betonte in seiner Rede, dass er die Worte des Oberbürgermeisters „zu 100 Prozent unterschreiben“ könne. Er wolle als Amtsträger entgegen einiger von ihm angekreideter Versäumnisse handeln und sich demnach mit erneuerbaren Energien und einer adäquaten Aufarbeitung politischer Versäumnisse und Fehler beschäftigen, so Fißl.
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