
Zum Tag der Organspende: "Der Dialysepatient ist schwerstkrank."

Plus Alfred Dötter hat seine Frau mehr als 1000 Mal zur Dialyse begleitet. Er und Ronny Wenzel sprechen über Organspende, den Tod und ihre Selbsthilfegruppe in Günzburg.

Mehr als 1000 Dialysen hat Alfred Dötter, 73, in seinem Leben hinter sich. Stundenlang an der Maschine angeschlossen sein, während das Blut gereinigt wird – und so Menschenleben verlängert. Aber Alfred Dötter war selbst nicht Patient, er hat mehr als 1000 Mal seiner Frau Barbara zur Seite gestanden, als sie das lebenswichtige Prozedere über sich ergehen ließ. Die beiden gründeten vor mehr als 25 Jahren die Selbsthilfegruppe Günzburg für Dialysepatienten und Transplantierte, Alfred Dötter war 16 Jahre lang deren Vorsitzender und ist nun Kassenwart. Er und Ronny Wenzel, der aktuelle Vorsitzende, sprechen angesichts des Organspendetags am Samstag, 3. Juni, über Dialyse, Transplantationen, Organspenderausweise und darüber, dass sich die Gesetze in Deutschland aus ihrer Sicht endlich ändern müssen.

Die Idee für die Selbsthilfegruppe kam dem Ehepaar Dötter im Urlaub an der Mosel, als ein Stand mit Werbung für Organspende aufgebaut war. "Wir waren uns einig, dass solch eine Selbsthilfegruppe auch in Günzburg sinnvoll wäre. Also haben wir mit einigen Mitstreitern eine ins Leben gerufen", erzählt Alfred Dötter. 75 Gründungsmitglieder trafen sich 1997 im Hotel Post in Leipheim. Fachvorträge habe es jahrelang gegeben, dazu gemeinsame Feste und private Treffen. Das hat sich zwischendurch geändert: Die Mitgliederzahlen waren in den vergangenen Jahren "absolut rückläufig", erzählt Dötter. 27 Personen sind nur noch in der Selbsthilfegruppe; die sinkenden Zahlen haben einen traurigen Grund: Todesfälle. "Der Dialysepatient ist schwerstkrank, wir hatten bis zu sechs Verstorbene pro Jahr", sagt Dötter. Auch seine Frau Barbara ist gestorben, trotz zwischenzeitlicher Spenderniere.
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