Die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften im DGB-Kreisvorstand Günzburg waren sich bei ihrer Frühjahrssitzung im Gasthof „Zur Traube“ in Höselhurst einig: Beim Thema Lohngerechtigkeit gibt es, besonders auch im Landkreis Günzburg, noch „verdammt viel“ zu tun, heißt es in einer Pressemitteilung des DGB. Politik und Arbeitgeber seien nun gefordert. So müsse etwa die Tarifautonomie gestärkt werden, um die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern zu verringern. Die Rahmenbedingen für die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit müssten nach wie vor noch erheblich verbessert werden. Und Frauen, die das wollen, müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Teilzeitfalle in Richtung Vollzeit zu verlassen, heißt es vonseiten des DGB.
Dass der internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird, so wichtig ist wie eh und je, betonte die stellvertretende Vorsitzende des DGB-Kreises Günzburg, Gabriele Brenner. Sie wies auf Studien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zur Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern hin. Der sogenannte Gender-Pay-Gap ist laut dem DGB im Landkreis Günzburg erheblich höher als im Bundesdurchschnitt. In Deutschland liegt die Entgeltlücke laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zwischen Frauen und Männern bei 16 Prozent. Selbst bei gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen beträgt der Entgeltunterschied immer noch sechs Prozent.
Frauen des DGB-Kreisvorstands starten am Weltfrauentag eine Aktion in Günzburg
Die DGB-Frauen werden deshalb auch in diesem Jahr am internationalen Frauentag zwischen 9.30 und 12 Uhr mit einer Aktion in Günzburg in der Zebrano-Passage beim Bgm.-Landmann-Platz auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Dabei geht es für die Verdi-Vertreterin im DGB-Kreisvorstand, Helga Springer-Gloning, unter anderem darum, das reaktionäre Frauenbild der AfD zu enttarnen. Der örtliche Landtagsabgeordnete der Partei macht laut der Verdi-Vertreterin kein Geheimnis daraus, dass für die AfD und ihn die Frauen in erster Linie für die Fortpflanzung da seien und „ihr Platz am Herd ist“. Springer-Gloning kritisierte das rückwärtsgewandte Frauenbild, das die Partei propagiere. Das sei ein „grandioser Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“, bemerkte Springer-Gloning ironisch, weil man dadurch Frauen dem Arbeitsmarkt entziehe. Die GEW-Vertreterin im DGB-Kreisvorstand, Brigitte Gall, drängte darauf, den Frauentag auch dafür zu nutzen das Thema „Gewalt gegen Frauen“, das häufig in den Hintergrund rückt, wieder verstärkt auf die Agenda zu setzen. (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden