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Hochwasser trifft Denzinger Kinderhaus: So kehrten die Wurzelzwerge zurück

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Nach dem Hochwasser: Kinderhaus Wurzelzwerge ist wieder zuhause

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    Seit Februar sind die "Wurzelzwerge" wieder an ihrem alten Standort. Die Kita war stark vom Hochwasser im Juni 2024 betroffen.
    Seit Februar sind die "Wurzelzwerge" wieder an ihrem alten Standort. Die Kita war stark vom Hochwasser im Juni 2024 betroffen. Foto: Karina Ullmann/Johanniter

    Das Jahr 2024 wird dem Team und den Familien des Johanniter-Kinderhauses Wurzelzwerge und allen Bürgerinnen und Bürgern im Raum Günzburg immer in Erinnerung bleiben. Ein Jahr, das von einem einschneidenden Ereignis, dem Junihochwasser, geprägt war und gleichzeitig ein beeindruckendes Beispiel für Zusammenhalt, Kreativität und Engagement wurde. Karina Ullmann, Leiterin des Kinderhauses, blickt zurück – mit Dankbarkeit, Stolz und viel Herz.

    Im Juni 2024 traf das verheerende Hochwasser das Gebäude der Wurzelzwerge in Denzingen. „Alles, was unser Kinderhaus ausmachte, Möbel, Spielsachen, Materialien und Gebasteltes, war durch das Wasser unbrauchbar. Es blieb uns nichts Anderes übrig, als alles zu entsorgen“, berichtet Ullmann. Die Not war groß, doch die Reaktion umso schneller: Eine Übergangslösung fand sich in ihrem zweiten Kinderhaus, den „Weltentdeckern“ in Kötz.

    Die Wurzelzwerge aus Denzingen kamen zunächst bei den Weltentdeckern in Kötz unter

    „Wir haben innerhalb weniger Tage die Turnhalle umfunktioniert und mit einfachsten Mitteln eine liebevolle Gruppenumgebung geschaffen“, so Ullmann. Unterstützung kam von allen Seiten: Johanniter-Kolleginnen und -Kollegen aus der Region, Eltern, der Elternbeirat – sie alle halfen mit Spenden, Möbeln und helfenden Händen. „Dieses Gemeinschaftsgefühl hat uns durch diese schwere Zeit getragen. Und nicht nur wir, sondern auch die Familien und Helfenden waren zeitgleich betroffen, waren aber trotzdem für uns da!“

    Da im Haus in Kötz nicht genügend Platz für alle 90 Kinder war, entschied sich das Team für einen besonderen Weg: Die Wurzelzwerge trafen sich regelmäßig im Günzburger Birketwald – ihrem Natur-Schwerpunkt entsprechend. „Der Wald wurde zum Ort der Begegnung, des Spielens, Entdeckens und Durchatmens“, erinnert sich Ullmann. Ergänzend trafen sich die Kindergruppen auch vormittags gelegentlich auf dem Großkötzer Spielplatz – ein wenig Alltag in einer Ausnahmesituation.

    Die Firma Alko stellte der Kita eine Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung

    Mit Blick auf die kommenden Monate suchte das Team gemeinsam mit der Stadt Günzburg intensiv nach einer geeigneten Zwischenlösung – doch viele Optionen scheiterten an baulichen oder rechtlichen Hürden. Schließlich führte ein persönlicher Kontakt zum entscheidenden Durchbruch. Die Firma Alko in Kötz stellte ein leer stehendes Gebäude zur Verfügung. „Dass wir hier eine Unterbringungsmöglichkeit bekommen würden, war für uns ein Hoffnungsschimmer“, sagt Ullmann. Nach erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen durch Kita-Aufsicht, Brandschutz und Sicherheitsexperten konnte der Umbau beginnen.

    Waschbecken wurden kindgerecht versetzt, Brandschutztüren eingebaut und mithilfe von Jürgen Waschhauser und Jochen Waldmann von Alko, „die wirklich bei jedem Problem sofort zur Stelle waren“, entstand in kurzer Zeit ein Kinderhaus auf Zeit. Während der Ferien arbeitete Karina Ullmann gemeinsam mit ihrem Team, ihrer Familie und tatkräftigen Eltern daran, die Räume liebevoll zu gestalten. „Es wurde geschraubt, geputzt, dekoriert. Wir wollten, dass sich alle Kinder nach dem Sommer wieder geborgen fühlen.“

    Im Februar 2025 war es dann endlich so weit. Die neuen Container in Denzingen standen bereit, und das Kinderhaus kehrte an seinen alten Standort zurück. „Natürlich gibt es hier und da noch etwas zu tun, aber das Herzstück, unsere gemeinsame Wurzelzwerge-Atmosphäre, ist wieder da“, sagt Ullmann. „Und das ist das Wichtigste.“

    Wer einen Einblick in die Arbeit der Wurzelzwerge erhalten möchte, kann dies beim Tag der offenen Tür am 5. Juli von 10 bis 14 Uhr. „Dieses Jahr hat uns gezeigt, wie stark man gemeinsam sein kann, auch wenn es einmal ganz anders kommt als geplant“, fasst Karina Ullmann zusammen. „Und genau dieses Gefühl möchten wir mit allen teilen, die uns begleitet haben und die uns kennenlernen möchten.“ (AZ)

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